Starkregenereignisse werden aufgrund des Klimawandels auch hierzulande immer häufiger vorkommen. Ein erhöhtes Risiko besteht nach Einschätzung des Versicherungsexperten Christian Ring für Center-Apotheken: Denn die Entwässerungssysteme der Dächer sind oft nicht auf die gewaltigen Wassermassen eingestellt. Beim Unwetter vergangene Woche in Sachsen-Anhalt hat es gleich zwei Center-Apotheken erwischt.
Auf mehreren tausend Quadratmetern Dachfläche sammeln sich bei Starkregen in kurzer Zeit große Wassermengen. Die Dachentwässerung erfolgt auf Ring häufig über die Pfeiler. „Und so ein normales 110er KG-Rohr ist dann schnell an seiner Grenze“, so Ring.
In dem einen betroffenen Center ist ein solches Rohr tatsächlich undicht geworden, so dass das Wasser von hinten komplett in das Generalalphabet der Apotheke gelaufen sei. Der Schaden ist mindestens fünfstellig.
Im anderen Centern hat es ebenfalls die Apotheke erwischt. Hier wurde das Wasser durch die Waschbecken durchgedrückt und stand knöchelhoch in der Offizin. Teile der Einrichtung müssen ersetzt werden. Ring weiß aus verschiedenen Fällen mit Wasserschäden: „Selbst 5 cm Wasser können fünfstellige Schäden anrichten.“ In diesem Fall hätten dem Inhaber möglicherweise Rückstauklappen helfen können, zu deren Einbau Ring in jedem Fall rät.
Natürlich ist es ein unglücklicher Zufall, dass es in beiden Fällen die Apotheken getroffen hat, das Risiko in Centern sieht Ring aber Starkregen grundsätzlich als gegeben an. Die Eigentümer der Gebäude ließen sich bei solchen Ereignissen kaum in Haftung nehmen, denn die Rohre entsprächen der DIN-Norm.
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