Streikverbot in Berlin

Kemmritz sammelt Protestideen

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Berlin -

In mehreren Bundesländern streiken in der nächsten Woche die Apotheken – nicht so in Berlin. Denn in der Hauptstadt gelten andere Rechte für die Öfnnungszeiten, wie Kammerpräsidentin Dr. Kerstin Kemmritz gegenüber APOTHEKE ADHOC erklärt. Sie appelliert trotzdem an die Kollegen, mit kreativen Maßnahmen auf das Thema aufmerksam zu machen.

„In Berlin gibt es keine Allgemeinverfügung zum Schließen am Mittwochnachmittag, von daher kann und darf weder die Kammer noch der Verein zum Schließen auffordern“, erklärt Kemmritz. Möglichkeiten des legalen Protests gäbe es aber trotzdem. Kemmritz überlegt, die Schaufenster in ihrer Falken-Apotheke schwarz abzukleben und in der Offizin mit Handzettelen über die Situation der Apotheken zu informieren. Möglich sei auch, wie bei vergangenen Protesten, alle bis auf eine Kasse „außer Betrieb“ zu nehmen.

„So etwas oder andere kreative Ideen kann ich mir gut vorstellen und fände das schon schick als Signal der Solidarität und Begleitung der streikenden Kolleg:innen in den vier Bundesländern“, so Kemmritz. Das könnten die Apotheken auch in Eigenregie übernehmen, falls nichts Offizielles von der Abda oder den Verbänden kommt. Kemmritz will sich mit den Kolleg:innen austauschen: „Vielleicht können wir hier auf adhoc auch kreative Ideen sammeln, die alle umsetzen können, die nicht nur in Gedanken dabei sein wollen.“

Hoffen auf die Strukturreform

Dass die Streiks und sonstigen Maßnahmen noch etwas an der geplanten Erhöhung des Kassenabschlags ändern gut, glaubt Kemmritz eher nicht. „Der Drops ist gegessen. Die Koalition ist so unter Druck, da wird sie diesen Teil nicht aus dem Gesetz herausnehmen“, vermutet die Kammerpräsidentin.

Kemmritz befürchtet, dass das GKV-FinStG – neben der wirtschaftlichen Belastung – die Motivation der Apotheker:innen massiv beschädigt. „Wer will denn jetzt pharmazeutische Dienstleistungen anbieten, wenn alle das Gefühl haben, dass uns das Geld nächstes Jahr wieder weggenommen wird?“

Trotzdem sei es wichtig, auf die Situation der Apotheken hinzuweisen. „Wir müssen auf das Strukturgesetz setzen, damit da gute Ideen reinkommen“, so Kemmritz. Bis Ende Mai will das Bundesgesundheitsministerium (BMG) Empfehlungen vorlegen.

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