Grippeimpfstoffe

Kassen wollen keinen Plan B

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Berlin -

Die Hamburger Apotheker sind auch nach dem zweiten „Runden Tisch Grippeimpfstoffe 2012/2013“ nicht zufrieden. Da der Ausschreibungsgewinner Novartis den Grippeimpfstoff Begrippal nicht rechtzeitig liefern kann, sollte nochmals über die Übergangsregelungen debattiert werden.

 

Der Hamburger Apothekerverein (HAV) kritisiert weiterhin, dass die Kassen keinen Handlungsbedarf sehen, obwohl der Ersatzimpfstoff Optaflu bis heute nicht vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zugelassen ist. Laut HAV wurde der Liefertermin von Novartis vom 24. September auf die 39. Kalenderwoche, also einen siebentägigen Zeitraum ab dem 24. September präzisiert.

Der HAV kritisiert weiterhin, dass auf Seiten der Kasse keine alternative Regelung gefunden wurde, mit was bei weiterer Verschiebung des Liefertermins geimpft werden soll. Zwar ist der zweite Ersatzimpfstoff Fluad bereits vom PEI freigegeben. Dieser kann aber nur bei Patienten ab 65 Jahren angewendet werden.

Außerdem sollten nochmals die Sicherheitsbedenken bezüglich Optaflu diskutiert werden. Auf Seiten der Kassen und des Herstellers konnten laut HAV die Bedenken allerdings nicht geteilt werden. Denn mit Erlangen der Zulassung sei auch die Unbedenklichkeit behördlich attestiert, zitiert der HAV die Vertreter des medizinischen Dienst der Krankenversicherungen (MDK) und die Vertreter von Novartis.

Problematisch sei allerdings weiterhin die nur begrenzte Lieferfähigkeit: Bis Ende Oktober werden dem HAV zufolge in Hamburg rund. 200.000 und in Schleswig-Holstein 300.000 Dosen benötigt. Fest zugesagt seien von Novartis 300.000 Dosen für die Erstbelieferung. Für die Erstauslieferung in Hamburg und Schleswig-Holstein stünden 150.000 Dosen Optaflu, 100.000 Dosen Fluad und nunmehr 50.000 Dosen Begripal mit Kanüle zur Verfügung, zitiert der HAV den Hersteller. Novartis hat laut HAV zudem erklärt, dass die Direktbestellungen bevorzugt ausgeliefert werden. Zwei bis drei Tage später erfolge die Auslieferung über den Großhandel.

 

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