Das Warenlager bindet Kapital – und beschränkt die Liquidität der Apotheke. Jeder dritte Leiter hat sich deshalb bereits externe Hilfe geholt und lässt sein Generalalphabet finanzieren. Und die meisten Apotheker rechnen damit, dass es künftig noch schwieriger wird, den Einkauf alleine zu stemmen. Dies ergab eine Umfrage von APOTHEKE ADHOC unter 102 Inhabern und Filialleitern.
66 Prozent gaben an, dass sie ihr Warenlager komplett aus eigener Liquidität bezahlen. 20 Prozent nutzen diesbezüglich eine Finanzierung der Bank, 11 Prozent profitieren von Vereinbarungen mit dem Großhandel. Bei 10 Prozent unterstützt das Rechenzentrum die Apotheke. Mehrfachnennungen waren möglich, teilweise gibt es mehrere Finanzierungspartner.
Von denjenigen, die entsprechende Angebote nutzen, gab knapp die Hälfte an, selbst nicht über ausreichende Liquidität zu verfügen (46 Prozent). Für weitere 17 Prozent sind die guten Konditionen ausschlaggebend, 29 Prozent wollen das ungebundene Geld für andere Investitionen nutzen.
29 Prozent der Apotheker mit entsprechender Vereinbarung lassen sich ihr gesamtes Warenlager finanzieren, weitere 9 Prozent mehr als drei Viertel, 17 Prozent mehr als die Hälfte. Bei weiteren 20 Prozent ist mehr als ein Viertel des Lagers finanziert, bei 9 Prozent sind es weniger. 6 Prozent nutzen die Finanzierung nur sporadische für Spitzen wie Hochpreiser.
61 Prozent aller Teilnehmer stimmen der Aussage zu, dass es immer schwieriger wird, das Warenlager aus dem eigenen Cashflow zu finanzieren. Unter denjenigen, die schon eine externe Unterstützung nutzen, sind es 91 Prozent. Allerdings ist es nach Ansicht von 64 Prozent aller Befragten derzeit noch leicht, sich Geld für die Finanzierung des Warenlagers zu besorgen. Das sagen auch 60 Prozent derjenigen, die bereits ein entsprechendes Angebot nutzen.
Allerdings sind auch 84 Prozent der Meinung, dass die Finanzierung des Warenlagers die Abhängigkeit der Apotheke vergrößert. Unter denjenigen, die über genügend eigene Liquidität verfügen, sind es sogar 87 Prozent.
Wenn sie frei wählen könnten, bei wem sie ihr Warenlager finanzieren könnten, liegt die Bank mit 31 Prozent knapp vor Großhandel und Lieferanten mit 29 Prozent. Rechenzentren folgen mit 18 Prozent. Hauptkriterien sind – ebenfalls über alle Teilnehmer hinweg – Verzinsung (50 Prozent), geringer Aufwand (42 Prozent) und Flexibilität (38 Prozent). Mehrfachnennungen waren hier möglich.
An der Umfrage nahmen am 12. September 102 Apothekeninhaber und Filialleiter teil. Das Panel von aposcope besteht aus mehr als 2000 verifizierten Apothekerinnen, Apothekern und PTA.
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