Jede fünfte Apotheke will Impfstoff liefern APOTHEKE ADHOC, 17.09.2009 09:50 Uhr
Jede fünfte Apotheke in Rheinland-Pfalz will den Impfstoff gegen die Schweinegrippe verteilen. Von den 1150 Apotheken hätten sich rund 250 als „Pandemieimpfstoff-Bezugsapotheken“ beworben, sagte ein Sprecher der Apothekerkammer gegenüber APOTHEKE ADHOC. Wie viele und welche Apotheken den Zuschlag bekommen, sei noch offen.
Nicht alle Bewerbungen werden vermutlich Erfolg haben: Zwischen 100 und 200 Impf-Apotheken würden für eine flächendeckende Versorgung benötigt, so der Sprecher. Entscheidend seien bei der Auswahl nicht nur die personellen und räumlichen Kapazitäten der Apotheken, sondern vor allem ihre Lage: In ländlichen Gebieten könnten auch kleinere Apotheken den Impfstoff verteilen.
Details sind noch offen. Über den Bezugsweg und die Honorierung der Pharmazeuten wird zurzeit in Mainz verhandelt. Apotheker, Ärzte, Krankenkassen und Gesundheitsministerium beraten über die genaue Impfvereinbarung. Einen Extrazuschlag für Impf-Apotheken in ländlichen Gebieten mit weiteren Fahrtwegen wird es nicht geben. Denn nach Ansicht der Kammer nimmt mit der geringeren Bevölkerungsdichte auch der Belieferungsaufwand ab.
Einen größeren Kühlschrank muss sich aber voraussichtlich keine Apotheke zulegen: Mit Platzproblemen rechnet man bei der Kammer nicht: Die Apotheken, die sich beworben haben, seien erfahren in der Auslieferung von Impfstoffen. „Die kleinste Packung des Großhandels ist ungefähr so groß wie ein Schuhkarton. Das kann eine gut ausgestattete Apotheke problemlos leisten“, sagte der Sprecher. Außerdem würden die Impfstoffdosen nicht auf einmal, sondern nach und nach geliefert.
Nicht nur Rheinland-Pfalz setzt auf die Unterstützung der Apotheker. Im benachbarten Saarland soll der Impfstoff über etwa 20 „Verteilapotheken“ an die Ärzte geliefert werden. Einzelheiten werden in den nächsten Tagen zwischen Apothekerkammer und Gesundheitsministerium ausgehandelt. In Sachsen sollen entweder einige oder sogar alle Apotheken beteiligt werden.
Auch in Baden-Württemberg, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sollen die Pharmazeuten bei der Impfstoffverteilung helfen. In Bremen, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden die Apotheken dagegen nicht beteiligt. Noch nichts beschlossen ist in Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.