Innovations-Akademie von Bayer Alexander Müller, 09.08.2007 17:20 Uhr
Fortbildungskonzepte, Marketingstrategien, Einrichtungstipps - die Apotheken können sich über einen Mangel an Ratschlägen nicht beklagen, wie sie die neuen Herausforderungen im Gesundheitswesen meistern sollten. Jetzt legt Bayer Vital mit der „Innovations-Akademie deutscher Apotheken“ (IDA) ein umfassendes Konzept für die Apotheken auf.
Mit einer Mischung aus Fortbildungsseminaren, Marktforschung und Vernetzung im IDA-Forum will der Pharmahersteller die Apotheken für die kommenden Jahre rüsten. Jährlich sollen sich 1.000 Apotheker in 26 verschiedenen Seminaren hier weiterbilden. Diese kosten zwischen 300 und 700 Euro pro Tag und Teilnehmer. Die International School of Management (ISM) bietet als Partner der IDA den berufsbegleitenden Studiengang „MBA Pharma Management“ an.
Der zweite Schwerpunkt der Akademie heißt Marktforschung und Marketing. In Apotheken sei noch Neuland, was in anderen Märkten ein alter Hut sei, erklärt IDA-Leiter Carsten Aehlen von Bayer Vital. „Beinahe jede Branche gibt Millionen dafür aus, herauszufinden, wie sie die Verweildauer der Kunden in den Verkaufsräumen verlängern kann. Davon müssen die Apotheker lernen“, meint Aehlen. In den Apotheken sei die Wertschöpfung pro Quadratmeter, verglichen mit dem Lebensmitteleinzelhandel, katastrophal.
Besonders stolz ist Aehlen auf die IDA-Testapotheke. Sie dient zur praxisnahen Vertiefung für die Seminarteilnehmer, doch auch Testkunden werden zu Marktforsschungszwecken hierher eingeladen. „Die Apotheke ist voll ausgestattet, wir könnten theoretisch morgen aufmachen“, erklärt Aehlen. Auch Testläufe mit der elektronischen Gesundheitskarte können hier durchgeführt werden.
Zu den Partnern der Akademie gehören Einrichter, Institute, IT-Firmen und Dienstleister, allerdings kein Großhändler. „Es gab einen Interessenten, aber angesichts der aktuellen Situation erschien uns eine Zusammenarbeit mit diesem Partner als unglücklich“, sagt Aehlen. Noch sei nicht geklärt, ob der Deutsche Apothekerverband (DAV) als Partner auftreten wird. Als Grund für das Zögern nennt Aehlen rechtliche Gründe.
Aehlen glaubt nicht, dass Berührungsängste begründet sind. „Die Akademie ist selbstständig und unabhängig. Sie soll sich über die Seminare selbst tragen, Bayer übernimmt nur die Mietkosten“, erklärt Aehlen das Konzept. Die Schulungsräume könnten ohne Weiteres auch von einem anderen Hersteller gemietet werden.