Industrie zieht, Apotheke stagniert APOTHEKE ADHOC, 30.04.2012 12:16 Uhr
Immer mehr Apotheker arbeiten nicht in der öffentlichen Apotheke, sondern in Industrie, Verwaltung und Wissenschaft: Zwar sind nach wie vor 48.690 Pharmazeuten in einer von 21.238 öffentlichen Apotheke beschäftigt, das entspricht 82,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sind das fünf weniger (0,01 Prozent). Dagegen stieg die Zahl der Apotheker, die außerhalb der Apotheke oder im Krankenhaus arbeiten um 4,5 Prozent.
Insgesamt stieg die Zahl der berufstätigen Apotheker im vergangenen Jahr um 0,61 Prozent auf 59.291. In Industrie, Verwaltung und Wissenschaft sind 14,6 Prozent der Apotheker beschäftigt – 2010 waren es 14,1 Prozent. Somit arbeiteten 8635 Pharmazeuten außerhalb der Apotheke, ein Anstieg von 3,7 Prozent. Ein Großteil von ihnen (53,3 Prozent) arbeitet in der pharmazeutischen Industrie, an zweiter Stelle kommen mit 15,2 Prozent die Universitäten – bei denen im vergangenen Jahr 7,3 Prozent mehr Apotheker tätig waren als 2010. Prozentual den größten Zuwachs gab es mit 12,6 Prozent bei der Bundeswehr, die somit 224 Apotheker beschäftigt.
Auch Krankenhausapotheken sind für Apotheker zunehmend attraktiv: Die Zahl der Krankenhausapotheker stieg erneut um knapp 3 Prozent auf 1966 (3,3 Prozent aller beschäftigten Apotheker), obwohl es seit Jahren immer weniger Krankenhausapotheken gibt. 2011 waren es laut Wirtschaftsbericht der ABDA 413, im Jahr zuvor noch 419. Damit kommen auf jede Krankenhausapotheke 4,7 Apotheker.
Die Zahl der öffentlichen Apotheken sank zwar um 1 Prozent – in den Apotheken selbst entwickelten sich die Beschäftigtenzahlen jedoch positiv. 2011 stieg die Zahl der Arbeitsplätze um 0,5 Prozent auf 148.604. Rein rechnerisch arbeiten somit in jeder Apotheke sieben Personen, darunter 2,29 Apotheker (2010 waren es 2,27 Apotheker). Der zahlenmäßige Anstieg der Stellen lässt sich laut ABDA allerdings vor allem auf eine Flucht in kostengünstigere Teilzeitarbeitsplätze erklären. Die Teilzeitstellen hätten sich demnach um 3,9 Prozent erhöht.