Viele Apotheken fühlen sich im Moment nur unzureichend von ihren Standesvertretungen über die Ausstellung von digitalen Impfzertifikaten informiert. Zeitgleich häufen sich die Berichte über Schwierigkeiten bei der Anmeldung im Portal des Deutschen Apothekerverbands (DAV). Abhilfe soll eine DAV-Hotline schaffen – doch allzu viel sollten Apotheken da wohl nicht erwarten.
Bereits am Montag soll die Übertragung von analogen Impfpässen in digitale Impfzertifikate beginnen, doch viele Apotheken müssen das System erst einmal zum Laufen bringen. Berichte mehren sich, wonach es – mutmaßlich aufgrund der großen Zahl der Anfragen – derzeit zu Schwierigkeiten bei der Registrierung für das DAV-Verbandsportal kommt. Apotheker berichten von langen Ladezeiten und Fehlermeldungen. Außerdem haben Apotheker:innen vereinzelt Schwierigkeiten bei der Eintragung der Telematik-ID, auch hier läuft anscheinend nicht alles rund.
Ansprechpartner müsste dann eigentlich der Betreiber des Portals, der DAV, sein. Doch der scheint von der großen Zahl der Anfragen derzeit überfordert – und kann zum Impfzertifikat selbst anscheinend noch gar keine Auskunft geben. So berichtet der Landesapothekerverband Niedersachsen, vom DAV darüber informiert worden zu sein, dass es in den vergangenen Tagen ein „vermehrtes Interesse“ von Apothekeninhaber:innen zum Verbändeportal gebe. Damit gehe ein erhöhtes Aufkommen an Nachfragen zum Registrierungscode, zum Registrierungsprozess selbst oder zur Telematik-ID her.
„Der DAV bittet bei der Bearbeitung der Anfragen um etwas Geduld und Entgegenkommen“, so der LAV. „Die Kolleginnen und Kollegen der Support-Hotline geben sich die größte Mühe, auf alle thematischen Anfragen in angemessener Zeit beziehungsweise Qualität zu antworten. Es wird keiner vergessen.“ Aufgrund der derzeit begrenzten Möglichkeiten komme es leider immer wieder zu Verzögerungen. Apothekeninhaber:innen sollen deshalb „verstärkt auf ihre Post“ achten, um Mehrfachzusendungen des Registrierungscodes zu vermeiden.
Registrierungscode und Telematik-ID dienen jedoch nur der Anmeldung – letztlich sollen die Apotheken schließlich digitale Impfzertifikate ausstellen. Wie sie die Funktion freischalten, die Dienstleistung dann genau funktioniert und abgerechnet wird, darüber kann auch der DAV offenbar noch keine telefonische Auskunft geben. Laut LAV Niedersachsen „weist der DAV darauf hin, dass die Support-Hotline über keine aktuellen Informationen zum Digitalen Impfzertifikat verfügt“. Stattdessen würden alle registrierten Apothekeninhaber:innen „gesondert und zeitnah“ entsprechende Informationen zur Freischaltung der Funktion und zur Abrechnung erbrachter Leistungen erhalten.
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