In Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern konnten sich die
Apotheker mit der AOK Nordost erneut auf eine Impfstoffvereinbarung
einigen. Erstmals konnte der Preis gehalten werden: Wie in der
vergangenen Saison erhalten die Apotheker 7,75 Euro pro Impfstoff.
Welches Vakzin sie abgeben, bleibt ihnen überlassen
Die Vereinbarungen zwischen den Apothekern und den Kassen gibt es im Nordosten Deutschlands seit 2011: Damals erhielten die Apotheker 11 Euro für Impfstoffe ohne Adjuvans und 14 Euro für Impfstoffe mit Adjuvans. In der Saison 2012/2013 sank der Preis auf 8,99 Euro und 2013/2014 schließlich auf 7,75 Euro.
Auch die Kassenärztlichen Vereinigungen sind an der Impfstoffvereinbarung beteiligt. Die Ärzte werden aufgefordert, Grippeimpfstoffe generisch zu verordnen und die Bestellungen möglichst früh abzugeben. Auf diese Weise können die Apotheker mit den Herstellern günstige Preise aushandeln.
Die Apotheker können über die D.S.C. Dienstleistungs-Service-Center GmbH bestellen. Das Tochterunternehmen des Berliner Apothekervereins fungiert als Zwischenhändler und verhandelt mit den Herstellern. Apotheken können Impfstoffe zu den ausgehandelten Konditionen bei der D.S.C. kaufen, sie können aber auch selbst den Einkauf übernehmen.
Die Apotheker im Nordosten sind mit der Vereinbarung zufrieden. Neben der Vergütung hat sie den Vorteil, dass es in den Bundesländern keine Rabattverträge gibt und die Pharmazeuten selbst über die Impfstoffe entscheiden können.
Ähnliche Vereinbarungen gibt es auch in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. In Hessen hatten sich die Apotheker im März mit den Kassen geeinigt. Die Apotheker erhalten für nichtadjuvantierte Impfstoffe 7,95 Euro und für adjuvantierte Impfstoffe 8,95 Euro.
In Rheinland-Pfalz und im Saarland gelten die im vergangenen Jahr geschlossenen Impfstoffvereinbarungen auch für die kommende Saison. Apotheker erhalten 8,30 Euro für Impfstoffe ohne Adjuvans und 9,30 Euro für Impfstoffe mit Adjuvans.
Die Pauschalen zwischen den einzelnen Bundesländern sind nur bedingt vergleichbar: Anders als in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern können die Ärzte in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland weiterhin einen bestimmtem Impfstoff verordnen – die Apotheker haben daher weniger Verhandlungsspielraum. Abbott, bioCSL, Novartis, Ratiopharm und Stada hatten aber angekündigt, die Vereinbarung in Hessen zu unterstützen.
In den übrigen Bundesländern haben die Krankenkassen Rabattverträge mit Impfstoffherstellern geschlossen. Abbott versorgt als einziger Hersteller Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein exklusiv. Novartis hat den Zuschlag für Bremen erhalten.
Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen teilen sich Abbott und Sanofi Pasteur MSD. Sachsen wird von Sanofi Pasteur und bioCSL versorgt, Sachsen-Anhalt von Abbott, GlaxoSmithKline, Janssen-Cilag und Sanofi Pasteur.
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