Impfstoff-Bestellungen: Um drei Viertel gekürzt Carolin Ciulli, 08.09.2022 15:32 Uhr
Die Apotheken müssen wieder rechnen. Nachdem lange Zeit genug Covid-19-Impfstoff verfügbar war, wurden bei mehreren Betrieben die Bestellungen gekürzt. Nur ein Viertel der angefragten variantenspezifischen Comirnaty-Vakzine sollen ausgeliefert werden. Ein Apotheker aus Baden-Württemberg erwartet keinen großen Ärger bei den Ärzt:innen, da viele ohnehin auf die Grippeimpfstoffe warteten.
Der Inhaber aus Baden-Württemberg bestellte für zwei Ärzte insgesamt acht Vials Comirnaty Original/Omikron BA.1. Damit liegt er deutlich unter der vorgegebenen Höchstbestellmenge von 240 Dosen je Ärzt:in. Die Kürzung auf zwei Fläschchen traf ihn deshalb unvorbereitet. „Ich kann jetzt jedem eines geben“, sagt er. Eigentlich sei bedarfsgerecht bestellt worden. Morgen soll die Lieferung kommen, die er gleich im Anschluss in die Praxen geben werde.
Große Enttäuschungen bei den Ärzten erwartet er nicht. Bisher seien seine Praxen ohnehin zurückhaltend gewesen. Die großen Impftage stünden erst im Oktober an, so der Inhaber. Denn dann wollten die Ärzte zu organisierten Aktionen laden und die Patient:innen hintereinander gegen Covid-19 boostern und gegen Grippe immunisieren.
Alle wollen Comirnaty, Moderna nicht gekürzt
Auch in Hessen muss Apothekerin Miriam Oster die Arztpraxen über die gekürzte Bestellung informieren. Dort teilte der Großhändler ebenfalls mit, dass der angepasste Comirnaty-Impfstoff nicht vollumfänglich beliefert werden könnte. Der neue Moderna-Impfstoff wird morgen dagegen komplett ausgeliefert. Die Inhaberin der Columbus Apotheke in Oberursel bestellte insgesamt 38 Vials Comirnaty Original/Omikron BA.1, nur eine Praxis orderte zusätzlich zehn Vials Spikevax Bivalent Original/Omikron BA.1.
Für sich selbst orderte 24 Dosen Comirnaty Original/Omikron BA.1 und 18 Dosen Spikevax Bivalent Original/Omikron BA.1 für Booster-Impfungen. „Ich hätte ich nicht erwartet, dass gekürzt wird. Jetzt bin ich gespannt, wie viele Impfwillige zur Auffrischimpfung kommen werden.“ Die Apotheke bietet samstags Covid-19-Impfungen an. Auch in einem Impfzentrum in Bayern wurde gekürzt, obwohl nur die Hälfte der Höchstmenge bestellt wurde.