In Nordrhein-Westfalen ist die Quote der „Impf-Apotheken“ besonders hoch, weil hier schon viele Apotheken zuvor bei dem Modellprojekt zur Grippeschutzimpfung teilgenommen haben. Das Land unterstützt das Engagement der Pharmazeut:innen und wirbt für das Angebot in der Offizin. Die Staatskanzlei teilt zum Beispiel das Video von Hayriye Polat aus der Kalker Apotheke in Köln.
Für die Impfungen wurde eine Impf-Box neben der Apotheke aufgebaut. Dort können sich alle Menschen ab 18 Jahren ganz spontan impfen lassen – „ob Versicherungsnachweis oder nicht, das spielt keine Rolle“, erklärt Polat.
Interessierte können sich zwischen 9 und 17 Uhr ohne Termin in der Apotheke nach der Impfung fragen, dann geht es sofort in die Box nebenan. Die Apotheke wollte es bewusst so niedrigschwellig wie möglich halten. „Das kann man wirklich als ‚Impfen to go‘ bezeichnen. Unser erster Impfling war ein Vater, der sein Kind zur Kita gebracht hat und noch überlegt hat, wie er seine Booster-Impfung organisieren soll. Der kam dann einfach spontan vorbei und hat sich impfen lassen“, berichtet Polat.
In etwa 60 Prozent der Fälle wurde bislang eine Boosterimpfung verabreicht, unter den 30 Prozent Zweitimpfungen waren laut Polat vor allem Personen, die zuvor nur einmal mit dem Vakzon von Johnson & Johnson geimpft worden waren. „Und 10 Prozent sind Erstimpfungen, das finden wir auch ganz toll“, so Polat.
Das Angebot werde sehr gut angenommen, vor allem der leichte Zugang treffe auf viel Zuspruch: „Es wird einfach zwischendurch geimpft. Auch wenn Leute nur für eine Beratung kommen, entscheiden sie sich im Endeffekt dann doch, sich schnell impfen zu lassen und gehen wirklich ganz glücklich wieder aus der Impfbox raus.
Hayriye empfiehlt, auf jeden Fall eine Booster-Impfung vornehmen zu lassen. Denn neueste Studien zeigten, dass sieben bis zwölf Tage nach der Boosterimpfung richtig gut vor der Omikron-Variante geschützt sei.
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