„Das Blut spritzte nur so“

Hundebiss an Notdienstklappe: Die Version der Kundin

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Berlin -

Der Streit um den Hundebiss in einer österreichischen Apotheke geht weiter: Nach der Hundebesitzerin hat sich nun auch das Opfer zu Wort gemeldet. Sie weist die Einschätzung der PTA zurück, wonach es sich um eine Lappalie gehandelt habe. Vielmehr sei sie ernsthaft verletzt worden und habe seitdem sogar unter psychischen Folgen des Zwischenfalls zu leiden.

Kurzer Rückblick: Am Samstag hatte sich eine 48-jährige Frau kurz nach Ende der Öffnungszeit an eine Apotheke im niederösterreichischen Deutsch-Wagram gewendet. Die PTA, die 20 Minuten nach Feierabend noch in der Offizin und auf dem Sprung nach Hause war, öffnete die Notdienstklappe und wies die Frau darauf hin, dass die Apotheke keinen Notdienst habe. Daraufhin entbrannte offenbar eine Auseinandersetzung. Als die Frau nach Darstellung der PTA ihren Kopf in die Notdienstklappe steckte, biss ihr der Hund der PTA ins Gesicht.

Über die Einschätzung des Vorfalls gehen die Ansichten jedoch auseinander. Während die PTA darauf beharrt, dass die Frau nur einen Kratzer davon getragen hat, spricht sie selbst von ernsthaften Verletzungen. Jetzt hat die 48-Jährige erstmals mit der Presse gesprochen und zeichnet ein anderes Bild der Ereignisse. So ist in ihrer Darstellung keine Rede davon, dass sie den Kopf in die Notdienstklappe gesteckt habe. „Ich habe mir kurz nach 12 Uhr eine Creme holen wollen, läutete an, die Apothekerin öffnete die Klappe“, erzählte sie der österreichischen Nachrichtenseite Heute.at „Plötzlich fuhr die Schnauze des Hundes raus, erwischte mich an Nase und Kinn, das Blut spritzte nur so weg.“

Daraufhin hatte die PTA die verletzte Kundin hereingebeten und sie versorgt. Die Kundin rief die Polizei und „bekam eine Küchenrolle, um die Blutung zu stoppen“, wie sie erzählt. „Dann wurde ich zum Arzt und in der Folge ins Krankenhaus gebracht.“ Doch nicht nur physisch, auch seelisch hat der Vorfall angeblich Wunden hinterlassen, sie leide jetzt an Schlafstörungen. „Ich bekomme jetzt sogar Schlaftabletten, weil ich nicht schlafen kann, sagt sie.

Mit der Presse hat sie offenbar auch gesprochen, um der Darstellung der PTA etwas entgegenzusetzen, die das Ereignis demnach herunterspiele. „Ich habe mich zudem geärgert, dass nur von leichten Verletzungen und quasi einem Kratzer die Rede war.“ Dabei habe es sich gar um Glück im Unglück gehandelt, es hätte viel schlimmer ausgehen können. „Wäre das Fenster größer gewesen, hätte mich der Hund voll erwischt. Ich will gar nicht daran denken.“

Allerdings widerspricht das Opfer mit ihrer Darstellung nicht nur der PTA, sondern auch der Polizei in Deutsch-Wagram. Die hatte sich bereits gestern ähnlich wie die Apothekenmitarbeiterin geäußert. „Es war jetzt kein blutiger Zwischenfall“, so ein Beamter gegenüber Heute.at. Auch er spricht eher von einer Schramme als einer Fleischwunde. „Anfänglich war kaum etwas zu sehen, die Verletzung dürfte sich also im Nachhinein verschlimmert haben. Wir müssen jetzt noch prüfen, wie das genau abgelaufen ist.“

Die PTA weist jegliche Schuld an dem Vorfall von sich und sieht die Verantwortung für das Verhalten des Hundes bei der Kundin. Durch ihr hysterisches Verhalten habe sie das Tier aufgeschreckt. Als die Kundin ungefragt den Kopf durch die Notdienstklappe steckte, sei sie reflexartig einen Schritt zur Seite gegangen – das habe der Hund wahrscheinlich so wahrgenommen, dass sie bedroht sei, und „sie gezwackt“, wie sie es ausdrückt. Wahrscheinlich haben die beiden Frauen bald Gelegenheit, sich ausführlicher zum Hergang zu äußern: Die Kundin hat Anzeige erstattet.

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