Dorothea Metzner bestellt für eine ihrer Patientinnen in der Askanier-Apotheke in Hamburg ein hochpreisiges Medikament. Kurzfristig wurde die Therapie jedoch abgebrochen und das bereits bestellte Arzneimittel musste retourniert werden. Die Gutschrift wurde zwar von der betreffenden Firma schriftlich bestätigt, das ist aber mittlerweile acht Wochen her. Die Inhaberin wartet seit dem vergeblich auf die Rückerstattung.
Im Mai bekam die Inhaberin das Rezept über einen Hochpreiser vorgelegt: „Ich habe das Medikament daraufhin sofort bestellt, um die Patientin zeitnah versorgen zu können“, so Metzner. Verordnet wurde Imnovid mit dem Wirkstoff Pomalidomid für rund 17.000 Euro. Die Therapie wurde jedoch kurzfristig beendet, nachdem das Rezept in der Apotheke eingegangen war: „Die Bestellung des Hochpreisers war zu diesem Zeitpunkt aber bereits ausgelöst“, erklärt die Pharmazeutin.
„Wir mussten folglich eine Retoure für den Hochpreiser bei Bristol-Myers Squibb (BMS) anmelden.“ Metzner war zu diesem Zeitpunkt bereits in Vorleistung gegangen, das Medikament war bezahlt. Nachdem die Firma sich für die Retoure bereiterklärt hat, habe sie zwar eine Bestätigung über die Gutschrift erhalten, aber: „Leider ist der vorab gezahlte Betrag immer noch nicht zurückgebucht.“ Die Apothekerin ruft seit mittlerweile acht Wochen fast täglich dort an. „Angeblich herrscht dort Personalnotstand“, erklärt sie.
„Die Dame für das Rechnungswesen ist nicht erreichbar und angeblich gibt es da derzeit wegen einer Neuorganisation oder Umstrukturierung der Arbeitsbereiche schon viele Beschwerden“, ärgert sich die Pharmazeutin. „Bereits zweimal wurde mir die Zahlung für den nächsten Tag zugesagt, passiert ist aber nichts.“ Mehr noch: „Ich hatte die Geschäftsführung kontaktiert, aber auch derjenige, der mir daraufhin auf den Anrufbeantworter sprach, sei angeblich nicht zuständig“, so die Inhaberin. „Man kann oder will uns nicht weiterhelfen.“
Metzner hatte telefonisch eine Erstattungsfrist bis zum 31. Juli gesetzt, die sie per Mail noch bekräftigte: „Aber es ist bis heute kein Geld zurückgebucht worden“, ärgert sie sich. Nun will sie ein Mahnverfahren einleiten und per Einschreiben die Erstattung des horrenden Betrages mit einer Frist fordern. „Vor allem in der aktuellen angespannten finanziellen Lage schmerzt solch ein hoher Betrag sehr“, sagt sie. „Mich ärgert es, dass sich niemand für den Fall zuständig fühlt und ich so hängen gelassen werde.“
Auf Nachfrage hält sich BMS bedeckt: „Gute und vertrauensvolle Beziehungen und die Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden sind uns sehr wichtig. Wir eruieren derzeit den Sachverhalt und würden die Angelegenheit direkt mit der Apotheke klären.“
Update 11.30 Uhr: Nach langer Wartezeit hat Dorothea Metzner heute endlich den vollen Betrag von BMS erstattet bekommen.
APOTHEKE ADHOC Debatte