Offizin auf 23 °C klimatisiert

Hitze-Plakat: Zum Abkühlen in die Apotheke

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Berlin -

Wo hält man es während dieser Hitze am besten aus? Natürlich in der Apotheke vor Ort. Das dachte sich ein Kunde von Christian Gerninghaus und fragte, ob er nicht in der Rathaus-Apotheke sein Buch lesen könne. Draußen sei es so heiß. Die Frage inspirierte den Pharmazeuten, ein neues Plakat über die Vorteile der stationären Apotheke zu kreieren.

Für Gerninghaus ist die Hitze jeden Sommer ein altbekanntes Thema. „Meine Apotheke habe ich auf wunderschöne 23 °C klimatisiert“, sagt er. Gestern Vormittag sei ein Stammkunde gekommen, der es besonders angenehm in der Offizin fand und den Inhaber darauf ansprach.

Der Inhaber von drei Apotheken hatte nichts gegen einen „Sitzkunden“ und lud ihn ein, bei Interesse gerne eine kleine Einführung in die Abläufe zu bekommen. Letztlich habe er nicht begonnen, in seinem Lieblingsroman zu schmökern, so Gerninghaus. Doch er brachte ihn auf eine Idee: „Bei der Hitze sind die besten Orte zum Aufhalten momentan doch die Apotheken.“

Daraufhin setzte er sich an den Computer und erstellte ein Werbeplakat, das bald in seiner digitalen Sichtwahl integriert werden soll. Es zeigt ein Sprungbecken in einem Schwimmbad. Darüber steht: „An heißen Tagen gehen Sie zum Abkühlen ins … oder in Ihre Apotheke vor Ort. Nur die Apotheke vor Ort gewährleistet eine Lagerung der Arzneimittel bei Temperaturen unter 25 °C.“ So werde Qualität gemacht!

In heißen Sommern sei vielen Apothekern seit Jahren die unzureichende Kühlung von Arzneimitteln bei Versandhändlern ein Dorn im Auge, sagt Gerninghaus. „Die ordnungsgemäße Lagerung von Medikamenten kann von Versandhändlern nicht gewährleistet werden.“ In den Fahrzeugen der Zusteller werde es heißer als 25 °C. „Das gilt nicht nur für kühlungspflichtige Arzneimittel, sondern für alle.“

Der Apotheker hat noch weitere Plakate erstellt, in dem er auf die Nachteile und Gefahren des Versandhandels hinweist. Auf einem Poster etwa ist ein Paket zusehen, das im Freien vor einer geschlossenen Tür liegt. „Wollen Sie so Ihre Medikamente bekommen?“, steht darüber. Sicherer sei die Apotheke vor Ort – nah, kompetent, da. Arzneimittel seien eine besondere Ware und sollten nicht in falsche Hände geraten, schrieb der Apotheker dazu bei Facebook.

Mit einem weiteren Poster kritisiert er die Holland-Versender. Das Motiv zeigt oben Tulpen und Käse. Darunter steht: „Kann man in Holland kaufen. Arzneimittel kauft man besser vor Ort.“ Die Plakate des hessischen Apothekers werden auch von Kollegen genutzt: Mehrere Apotheken zeigten beispielsweise zuletzt ein abgewandeltes DocMorris-Plakat zum E-Rezept. Auf rotem statt grünem Hintergrund präsentierte er das abgeänderte DocMorris-Plakat zum E-Rezept.

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