Ein Apotheker im niedersächsischen Aurich hat am Freitag durch beherztes Eingreifen einen Raubüberfall auf seine Offizin beendet. Ein 17-Jähriger bedrohte die Angestellten mit einem Messer und wollte Betäubungsmittel erbeuten. Mit einem Trick hat der Inhaber ihn unschädlich gemacht.
Unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen hat ein Jugendlicher am Freitag versucht, eine Apotheke in der ostfriesischen Stadt Aurich zu überfallen. Er betrat die Offizin mit einem Messer bewaffnet und verlangte von einer 36-jährigen Mitarbeiterin, ihm Betäubungsmittel auszuhändigen, wie die Polizei in einer Mitteilung schreibt. Doch er hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Denn der 46-jährige Inhaber der Apotheke bemerkte die Situation und handelte äußerst geistesgegenwärtig. Unter einem Vorwand lockte er den bewaffneten Jugendlichen in den hinteren Geschäftsbereich der Apotheke. Dort angekommen, schlug er ihm das Messer mit einer langen Papierrolle aus der Hand und rang ihn zu Boden.
Die hinzugerufene Polizei musste den derart unschädlich gemachten Räuber nur noch festnehmen. „Aufgrund der beherzten und mutigen Handlung wurde niemand verletzt“, lobt sie den Alltagsheld in einer Mitteilung. Die Beamten stellten das Messer sicher und führten bei dem Täter eine Blutentnahme durch, bei der Alkohol und Drogen festgestellt wurden. Der junge Mann muss sich nun wegen versuchter räuberischer Erpressung vor dem Gesetz verantworten.
Apothekenmitarbeiter schaffen es immer wieder, durch mutiges und kluges Handeln Räuber an der Vollendung ihrer Tat zu hindern. So schaffte es der Mann einer Apothekerin aus Berlin-Charlottenburg, einen Räuber, der die Apotheke mit einer falschen Pistole überfiel, mit einem Mülleimerdeckel zu vertreiben. Manchmal sind es aber auch Kunden oder zufällig anwesende Mitbürger, die Zivilcourage zeigen: So verfolgte ein Bauarbeiter, ebenfalls in Berlin, einen Apothekenräuber. Der verlor auf der Flucht vor ihm seine Beute, die der Bauarbeiter zurück in die Offizin brachte.
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