Nach Ratiopharm hat auch Hexal in der vergangenen Woche mit der Auslieferung seiner Clopidogrel-Variante begonnen. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte gegenüber APOTHEKE ADHOC, dass der Großhandel bereits bevorratet sei und Apotheken „manuell“ bestellen könnten. Ab 15. August soll das Produkt in der Lauer-Taxe gelistet sein.
Auch der Außendienst dürfe das „generische“ Clopidogrel bereits bei den Ärzten bewerben, hieß es. Ersten Rückmeldungen zufolge würden die Produkte bereits verordnet. In der vergangenen Woche hatte das Verwaltungsgericht Köln den sofortigen Vollzug der Zulassung angeordnet, ein Antrag auf Aussetzung dieser Anordnung war vom Oberverwaltungsgericht Münster abgewiesen worden.
Auch Mitbewerber Ratiopharm hat eigenen Angaben zufolge bereits mit der Auslieferung begonnen. Die beiden Hersteller hatten gemeinsam dem Dienstleistungsunternehmen Yes Pharmaceutical Development die Zulassung von Cimex, einer Tochter der Schweizer Pharmagruppe Schweizerhall, übertragen bekommen.
Während die Generikahersteller am Markt Fakten schaffen, halten die Originalhersteller an ihrer Position fest, wonach die Bearbeitung durch die Generikahersteller vor Ablauf der Datenschutzfrist erfolgt sei. Über den Drittwiderspruch sei noch nicht abschließend beschieden; die Rechtmäßigkeit der Zulassung damit noch nicht abschließend geklärt, hieß es.
Eine Sanofi-Sprecherin wies gegenüber APOTHEKE ADHOC darauf hin, dass nach wie vor ausschließlich das Clopidogrelsulfat für das umfassende Indikationsspektrum inklusive der Behandlung des akuten Koronarsyndroms zugelassen sei. Für die Alternativprodukte lägen zudem bislang keinerlei publizierten klinischen Daten vor.
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