In Hessen hat die Landesapothekerkammer (LAK) den Apotheken ihre neuen Notdienstregelung präsentiert. Der feste Turnus wird durch unregelmäßige Dienste ersetzt, die durch einen Algorithmus erstellt wurden. Für einige Kolleginnen und Kollegen sorgt die Neuregelung für eine Entlastung – aber nicht für alle.
Vor einigen Wochen hatte die Kammer angekündigt, dass die bisherigen Notdienstkreise zum 1. Januar aufgelöst werden und dass der Notdienstplan dann durch eine Software erstellt wird. „Nachdem nunmehr die technischen Vorbereitungen zur Einführung eines digitalen Notdienstverplanungssystems abgeschlossen sind, freuen wir uns, Ihnen den Notdienstkalender für das Jahr 2024 bereitstellen zu können.“
Ihre Einteiligung für das kommende Jahr können die Apotheken im Mitgliederbereich einsehen; bis zum 9. November können Änderungswünsche angemeldet werden. Der endgültige Notdienstkalender soll am 1. Dezember veröffentlicht werden. Auch später können Wechsel noch beantragt werden; dann wird jedoch eine Bearbeitungsgebühr von 25 Euro fällig.
Viele Apotheken profitieren von der Umstellung, weil sich ihre Dienste teilweise sogar halbieren. Die meisten Kolleginnen und Kollegen sind wohl zwischen 20 und 30 Mal im Jahr dran. Allerdings gibt es zumindest vereinzelt auch Apotheken, die im kommenden Jahr häufiger eingeteilt sind als zuletzt.
Nachvollziehen lässt sich die Einteilung nicht, da jede Apotheke ihre eigenen Daten abrufen muss. Laut Ankündigung der Kammer sollte die Entfernung zwischen den Apotheken von 20 auf 25 Straßenkilometer angehoben werden, ausgenommen sind die Städte Frankfurt, Wiesbaden, Offenbach, Darmstadt und Kassel. Noch im September sollen weitere Informationen folgen. Für Einzelfälle sollte sogar ein Abstand von 30 Kilometern möglich sein, hatte Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) gegenüber einer Apothekerin erklärt.
Tatsächlich zeigte sich bei stichprobenartigen Prüfungen, dass auch künftig noch mehrere Apotheken im engeren Umkreis gleichzeitig Notdienst haben.
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