Entlastung für Apotheken

Hessen: Kammer kündigt Notdienstreform an

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Berlin -

In Hessen gibt es Bewegung beim Thema Notdienst. Wie die Kammer mitteilt, hat das Sozialministerium „nach langen und umfangreichen Verhandlungen“ die Erlaubnis erteilt, die Notdienstplanung weiterzuentwickeln und die Richtlinie dementsprechend anzupassen. Vor allem Kolleginnen und Kollegen, die derzeit besonders oft an der Reihe sind, sollen entlastet werden. Details soll es im September geben.

Laut Kammer-Geschäftsführer Ulrich Laut geht es vor allem um zwei Bereiche, in denen es Anpassungen geben soll: So soll die Entfernung zwischen den Apotheken von 20 auf 25 Straßenkilometer angehoben werden, Ausnahmen sind die Städte Frankfurt, Wiesbaden, Offenbach, Darmstadt und Kassel. Der zweite Punkt ist die Umstellung auf eine digitale Notdienstplanung.

Die Umstellung wird nach Ansicht der Kammer für viele Apotheken zu einer Reduzierung der Anzahl der Notdienste führen, wobei die Entlastung umso größer sein soll, je häufiger die Apotheke bisher dienstbereit zu sein hatte. Zur Bedingung hat das Ministerium gemacht, dass die Neuregelung nach sechs Monaten Laufzeit evaluiert wird. So soll eingeschätzt werden können, ob trotz der Erleichterungen für die Apotheken die Interessen der Bevölkerung ausreichend berücksichtigt werden.

Zum 1. Januar sollen die bisherigen Notdienstkreise daher aufgelöst werden; die Einteilung zum Notdienst wird dann durch ein technisches System vorgenommen. Dabei soll auch der Tausch unter den Apotheken über ein Portal der Kammer ermöglicht werden. „Das gesamte System wird derzeit technisch vorbereitet“, so Laut.

Über die konkrete Umsetzung und damit die Auswirkungen für jede einzelne Apotheke könne man derzeit noch keine Aussagen treffen, so der Kammergeschäftsführer. Man gehe davon aus, dass man im September über weitere Details informieren könne. „Wir freuen uns, dass wir für die meisten Apotheken damit eine Erleichterung von der Dienstbereitschaft vornehmen können.“

In Hessen war die Kritik am Notdienst immer lauter geworden, weil angesichts zahlreicher Schließungen die Belastung für die verbleibenden Apotheken immer größer geworden ist. Rund 30 Apothekerinnen und Apotheker hatten sich in den vergangenen Monaten zusammengefunden, um eine flächendeckende Umstellung des Notdienstsystems und die Legalisierung der Rufbereitschaft zu fordern. Der Kammer warfen sie vor, sich nicht mit ihren Anliegen zu beschäftigen.

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