Altmedikamente

Hersteller sollen für Arzneimüll zahlen APOTHEKE ADHOC, 30.03.2011 15:20 Uhr

Berlin - 

Seit knapp zwei Jahren werden Altmedikamente nicht mehr kostenlos aus den Apotheken abgeholt. Seitdem wird darüber diskutiert, wer künftig die Kosten für die Entsorgung tragen soll. Die Nutzerinnen und Nutzer von APOTHEKE ADHOC haben dazu eine klare Meinung: Eine Mehrheit von 60 Prozent sieht die Hersteller in der Pflicht. Sich selbst sehen dagegen nur 6 Prozent in der Verantwortung.

Immerhin 17 Prozent der Umfrageteilnehmer sind dafür, dass die Stadt für die Entsorgung bezahlt. Vorbild könnte die Lösung sein, die in Leipzig gefunden wurde. Hier können Apotheken Arzneimittelmüll unentgeltlich von der Stadtreinigung abholen lassen.

Jeder Zehnte ist der Ansicht, dass die Patienten selbst für die Entsorgung von Altmedikamenten bezahlen sollen. 6 Prozent befürworten eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen. An der Umfrage nahmen am 29. und 30. März insgesamt 508 Nutzer teil.

Bis zum Sommer 2009 hatten die Hersteller das bundesweite Abholsystem des Recyclingunternehmens Vfw, „Remedica“, getragen. Vfw hatte die Arzneimittel-Verpackungen als geldwertes Altpapier und gleichzeitig auch die Altmedikamente entsorgt. Mit einer Änderung der Verpackungsverordnung war das System vor zwei Jahren ausgelaufen. Die Verhandlungen der ABDA mit Vfw und den Herstellerverbänden über ein für die Apotheken kostenloses Systems waren gescheitert.