Gentechnik-Leinsamen

Hersteller lassen Herkunft untersuchen

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Die aktuelle Diskussion um gentechnisch veränderten Leinsamen hat viele Verbraucher verunsichert. Auch in den Apotheken stellt sich die Frage nach der Herkunft der Produkte. Bei den Herstellern laufen die Telefone heiß, doch die Firmen können sich bislang nur auf die Auskünfte ihrer Lieferanten verlassen. Laborergebnisse stehen zumeist noch aus.

Der fränkische Anbieter Heinrich Klenk hat nach eigenen Angaben Muster seiner Leinsaat zur Überprüfung in ein unabhängiges Labor geschickt und erwartet die Ergebnisse noch für diese Woche. „Wir wissen nicht, ob unsere Ware betroffen ist“, sagte ein Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Klenk kauft bestimmte Sorten in Kanada, das als Hauptursprungsland gentechnisch veränderten Leinsamens zuletzt die Schlagzeilen geraten war.

Man habe den Verkauf der Leinsamen vorerst gestoppt, bereits gekaufte Ware werde zurückgenommen, so der Sprecher. Definitiv frei von gentechnischen Veränderungen seien die großkörnigen Leinsamen, da diese aus China stammten.

Leinsaat des Heilkräuteranbieters Caelo ist nach Angaben des Unternehmens wahrscheinlich nicht gentechnisch verändert: Der langjährige Lieferant aus Ägypten habe mündlich bereits erklärt, dass die Ware nicht betroffen sei. Caelo warte aber noch eine schriftliche Bestätigung ab, um sicher gehen zu können.

Beim Anbieter Aurica sind bei einer Überprüfung verschiedener Chargen bislang keine gentechnisch veränderten Leinsamen gefunden worden. Das Unternehmen bezieht nach eigenen Angaben einen Großteil der Leinsaat aus Frankreich, kleinere Mengen stammten aber auch aus Kanada. Man gehe davon aus, dass die Ware „im Großen und Ganzen“ nicht belastet sei, sagte eine Sprecherin. In den vergangenen Tagen hatten sich wiederholt Apotheker nach der Herkunft des Leinsamens erkundigt.

Der bayerische Hersteller Kademann Pharma sieht seine Produkte nicht betroffen: Man kaufe keine Leinsamen aus Kanada. Auch bei Klosterfrau sieht man sich auf der sicheren Seite: Bislang seien nur gentechnisch veränderte Varianten des braunen Leinsamens aufgetaucht. In den hauseigenen Produkten (Goldsam) werde dagegen ausschließlich goldgelber Leinsamen eingesetzt, der in Deutschland verarbeitet und regelmäßig im Labor untersucht werde.

Die im Handel befindlichen Chargen seien untersucht worden und enthielten keine gentechnisch veränderten Anteile. Man habe aber alle Lieferanten aus gegebenem Anlass nochmals dahingehend sensibilisiert, so die Sprecherin.

In der vergangenen Woche hatten Lebensmittelprüfer in Baden-Württemberg gentechnisch veränderten Leinsamen entdeckt, der in Deutschland nicht zugelassen ist. In Hamburg hatte die Umweltorganisation Greenpeace in Märkten von Edeka, Rewe, Rossmann und Schlecker verbotene Körner in Backmischungen, Brötchen, Müsli sowie in ganzen und geschroteten Leinsamen nachgewiesen.

Die Gen-Leinsaat (FP967/CDC Triffid) sollte resistenter gegen Pflanzenschädlinge sein, wird aber auch in Kanada bereits seit einigen Jahren nicht mehr angewendet.

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