Fax-Aktion

Diefenbach jagt Lieferengpässe

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Berlin -

Dr. Hans Rudolf Diefenbach kämpft beim Thema Lieferengpässe an vorderster Front: Der stellvertretende Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbands (HAV) ruft seine Kollegen auf, ihm jeden Ausfall möglichst genau zu melden. Zu der Aktion „Liefer-Un-Fähigkeit“ will er in regelmäßigen Abständen aufrufen.

Die Apotheker sollen möglichst authentische Belege wie EDV-Ausdrucke mit Angabe der betroffenen PZN an Diefenbachs Rosen-Apotheke in Offenbach faxen. Die Ausdrucke sollen gut lesbar ohne weitere Anmerkungen an ihn geschickt werden. Die Faxnummer lautet 069-883608.

Diefenbach geht es darum, die Lieferengpässe statistisch zu untermauern. Die Ergebnisse will er an die Mitglieder des Gesundheitsausschuss im Bundestag weitergeben, ebenso an den Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef Laumann. Im Frühsommer sollen zudem die hessischen Bundestagsabgeordneten angesprochen werden.

Um den Daten mehr Durchschlagskraft zu verleihen, sollen die Apotheker regelmäßig Informationen schicken. „Im Idealfall schicken die Kollegen jede Woche eine Fax“, so Diefenbach.

Diefenbach hatte sich zuletzt schon mit einem Appell an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) gewandt. Dieser müsse „schnellstens dafür Sorge tragen, dass der Bevölkerung ihre dringend benötigten Arzneimittel wieder zur Verfügung stehen“, so Diefenbach.

Der HAV hatte bereits im Oktober auf massive Lieferprobleme bei Schilddrüsen-Präparaten hingewiesen. Den Herstellern sei es noch immer nicht gelungen, die Problematik zu beheben, so der Verbandsvize vor zwei Wochen.

Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), schätzt die Situation dagegen als nicht zu dramatisch ein: „Die Versorgungssituation wird nicht schlechter“, sagte er in dieser Woche der Rhein-Zeitung. Von einem Versorgungsnotstand wolle er nicht reden. Anders als Diefenbach sei Kiefer eher ein Mann der leisen Töne, hieß es in dem Beitrag.

Das Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) veröffentlicht ebenfalls eine Datenbank zu Lieferengpässen. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hatte die Hersteller aufgefordert, Engpässe bei wichtigen Arzneimitteln zu melden. Derzeit umfasst die Liste lediglich 14 Wirkstoffe.

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