Temperaturen im Griff

Hauptbahnhof-Apotheke wieder betriebsfähig

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Berlin -

Die Berliner Hauptbahnhof-Apotheke hat nach dem Ausfall der Klimaanlage in der vergangenen Woche wieder geöffnet. Inhaber Michael Marquardt öffnete heute gegen 10 Uhr die Türen. „Die Behörde hat uns bestätigt, dass wir wieder betriebsfähig sind“, sagt er. Der Apotheker kritisiert, dass einzelne Hersteller bei der Aufarbeitung nicht besonders hilfreich sind. Kein Verständnis für die fünftägige Schließung zeigten die Kunden.

Die Hauptbahnhof-Apotheke schloss am Freitag, weil die Klimaanlage wegen des heißen Wetters ausgefallen war und die Räume über 25°C warm wurden. Die Behörde stellte die Arzneimittel unter Quarantäne. Mit zwei mobilen Klimaanlagen kühlte das Team die Offizin runter. Insgesamt waren gemeinsam mit Marquardt 15 Mitarbeiter vor Ort.

Marquardt stellte beim Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin (LAGeSO) selbst einen Antrag auf Schließung. Zwischenzeitlich sollen es 30°C in der Apotheke gewesen sein. In der großen Apotheke lagern allein rund 20.000 Arzneimittel, dazu kommt ein umfangreiches Freiwahl-Sortiment. Die Aufsicht schrieb dem Inhaber vor, eine Risikobewertung abzuliefern. Daraufhin meldeten sich Marquardt und seine Mitarbeiter bei den Herstellern um abzufragen, welche Arzneimittel eine Toleranzgrenze bis 30°C aufweisen, auch wenn sie offiziell bis 25°C angegeben ist.

Heute Morgen waren zwei Mitarbeiter vom LAGeSO vor Ort. Sie begutachteten die Offizin. „Sie haben alle Räume inspiziert und geprüft, ob die Temperatur stimmt“, so Marquardt. Kurz nach ihrem Weggang eröffnete der Apotheker wieder. Die Aufsicht habe ihm unter anderem auch mitgeteilt, dass er auslesbare Thermometer anbringen solle. Die Geräte müssten bestellt werden. „Sie waren sehr kooperativ.“

Noch sind nicht alle Unternehmen abgearbeitet. „Bei Bionorica ist alles gut“, sagt Marquardt. Heute werde Antwort unter anderem von Bayer, Ratiopharm und Sanofi erwartet. Doch nicht jeder Hersteller habe sich entgegenkommend gezeigt: „Hexal war nicht kooperativ“, beklagt der Apotheker. Wenn er von Firmen keine Rückmeldung erhalte, müsse er sich an die Fachinformationen halten. „Bisher wurden noch keine Produkte entsorgt“, so Marquardt. Der Apotheker rechnet aber damit, dass es dazu kommen werde.

Seit der Eröffnung im Jahr 2006 ist die Apotheke fast nonstop für ihre Kunden da und wirbt mit dem Spruch „24 Stunden geöffnet“. Wegen der Schließung erlitt der Inhaber laut eigenen Angaben einen Umsatzverlust im „sechsstelligen Bereich“. Ärger gab es in den vergangenen Tagen wegen der Schließung mit Kunden. „Sie haben kein Verständnis für unsere Situation aufgebracht“, sagt der Apotheker.

Trotz Schließung und Hinweisschildern an den Türen seien Kunden unerlaubt in die Offizin gekommen. „Sie haben sich beschwert, was uns einfällt.“ Auch nachdem die Mitarbeiter die Situation geschildert und mögliche Auswirkungen auf Arzneimittel erklärt hatten, hätten sie kein Verständnis gezeigt. „Stattdessen haben sie gepöbelt.“ Kunden, die in der Hauptbahnhof-Apotheke etwas bestellt hatten, wurden gebeten, es in der Apotheke am Zoologischen Garten abzuholen, die ebenfalls von Marquardt betrieben wird.

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