Böse Überraschung

Handbremse vergessen: Auto kracht in Apotheke

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Berlin -

Mit dieser Nachricht hatte Filialleiterin Melanie Neumann nicht gerechnet. Am Sonntag berichtete ihre Kollegin Sindy Huster, ihres Zeichens Inhaberin der Apotheke am Sandberg im westsächsischen Wilkau-Haßlau, von einem Anruf der Polizei. Der Grund: Ein fahrerloses Auto hatte in der Apotheke „geparkt“ und große Schäden angerichtet. Menschen kamen zwar nicht zu Schaden, dennoch haben Neumann und ihr Team noch einige Zeit an den Folgen des Unfalls zu knabbern.

Ein 75-Jähriger wollte seinen Wagen auf dem Parkplatz am Gewerbering in Wilkau-Haßlau abstellen, vergaß dabei jedoch womöglich, die Handbremse zu ziehen. Der Wagen machte sich nach dem Aussteigen des Mannes selbstständig und rollte in den Eingangsbereich der Apotheke am Sandberg. „Dabei sind die Scheibe und Teile unserer Einrichtung kaputt gegangen“, berichtet Neumann, die seit knapp anderthalb Jahren die Filialleiterin ist.

Der Unfall ereignete sich am Sonntag, Neumann und ihr Team hatten keinen Notdienst. Zum Zeitpunkt des Crashs war niemand in der Apotheke, sodass niemand verletzt wurde. Der Tag war für Neumann trotzdem gelaufen: „Die Polizei hat die Inhaberin angerufen und informiert. Danach sind wir alle in die Apotheke und haben mitgeholfen, die Schäden zu beseitigen.“

Zunächst mussten Neumann und die Angestellten der Apotheke warten, bis die Behörden das Auto aus dem Eingangsbereich entfernt hatten. Danach galt es vor allem, die ganzen Scherben zu beseitigen. Das Fenster wurde dann provisorisch mit einem Bretterverschlag ersetzt. Bis ein neues Fenster kommt, könnten noch Wochen vergehen: „Es ist nicht leicht, Scheiben mit diesen Maßen zu bestellen“, so Neumann.

Immerhin: Auf den Kosten des Unfalls bleibt die Apothekerin nicht sitzen. „Das ist Sache der Versicherung des Schadenverursachers“, erklärt sie. Die Polizei bezifferte den Schaden auf 12.000 Euro, eine genaue Berechnung steht jedoch noch aus. Dank des provisorischen Bretterverschlags ging der Apothekenbetrieb am Montag wie geplant weiter. Das ungewohnte Bild sorgte jedoch für wilde Spekulationen der Kunden.

„Hier gingen einige Gerüchte rum, was wohl passiert sei“, erzählt Neumann. Nicht selten wurden klischeebehaftete Geschichten weitergetratscht. „Jemand meinte zu wissen, dass eine Frau, die gerade in der Fahrschule ist, hier reingerast ist“, zeigt sich Neumann verständnislos. Die meisten Kunden zeigten sich aber glücklicherweise interessiert an den wahren Begebenheiten.

Auch wenn der Apothekenbetrieb planmäßig weitergehen konnte, möchte Neumann diese Erfahrung kein zweites Mal machen. „Das Aufräumen, alles mit den Polizisten klären, die Bretter und das Warten auf eine neue Scheibe: Das ist schon stressig“, so die Apothekerin. Zum Glück habe man einen verständnisvollen Vermieter, der auch mit anpackt: „Er hat beim Aufräumen geholfen und kümmert sich jetzt darum, dass mit dem Fenster alles so schnell wie möglich klappt.“

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