Weniger als 19.000 Apotheken

Halbjahresbilanz: 168 Apotheken weniger

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Berlin -

Die Zahl der Apotheken in Deutschland geht nach Angaben der Abda weiter zurück. Zum 30. Juni ist sie demnach mit 18.907 Betriebsstätten auf einen neuen Tiefstand gesunken. Wie der Verband mitteilte, waren das 168 Apotheken weniger als Ende 2019. Die Zahl geht nach früheren Angaben bereits seit zwölf Jahren zurück.

Abda-Präsident Friedemann Schmidt sagte: „Was uns am meisten Kopfschmerzen bereitet, ist, dass der Nachwuchs beim Weg in die unternehmerische Selbstständigkeit zunehmend zögerlich wird, weil wir keine verlässlichen ordnungspolitischen Rahmenbedingungen, keine klare pharmazeutische und wirtschaftliche Perspektive haben. Darauf warten wir jetzt seit fast vier Jahren.“

Schmidt forderte, dass das von der Bundesregierung schon vor mehr als einem Jahr auf den Weg gebrachte Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz (VOASG) nun zügig im Bundestag beraten wird.

Erstmals unter die Grenze von 19.000 fiel die Zahl der Apotheken Ende des ersten Quartals 2020, auf genau 18.987 Betriebsstätten. Im Jahr 2017 war sie auf unter 20.000 und im Jahr 2012 auf unter 21.000 gesunken. Zum Jahreswechsel 2019/20 gab es insgesamt 19.075 Apotheken, das waren 348 beziehungsweise 1,8 Prozent weniger als Ende 2018. Hinter der Entwicklung stehen 455 Schließungen und 107 Neueröffnungen. Die Zahl der Haupt- und Einzelapotheken – also der selbstständigen Pharmazeuten – sank um 408 beziehungsweise 2,8 Prozent. Hier standen 325 Schließungen und 150 Umwandlungen in Filialapotheken nur 66 Neueröffnungen gegenüber. Außerdem wurden 130 Filialen geschlossen und 41 neu eröffnet.

Noch stärker war der Rückgang bei den Einzelkämpfern mit nur einem Standort: Hier lag die Zahl bei 11.205, das waren 450 weniger als im Vorjahr, entsprechend 3,9 Prozent.

Dagegen stieg die Zahl der Inhaber von Filialverbünden um 41 auf 3268, die Zahl der Filialen wuchs um 61 auf 4602. Anders als im Vorjahr gab es bei den Filialisten durchweg Zuwächse: 2257 Apotheker betreiben zusätzlich zur Hauptapotheke eine Filiale (+26), 688 zwei Filialen (+10) und 323 einen Verbund mit drei Filialen (+5).

Damit werden 7870 Apotheken in Verbünden betrieben (+102), das entspricht einem Anteil von 41 Prozent aller Apotheken. 4514 Apotheken gehören zu einem 2er-Verbund (+52), 3356 Apotheken gehören zu einem XL-Verbund mit drei oder vier Standorten, das entspricht knapp 18 Prozent aller Apotheken. Davon gehören 2064 Apotheken zu einem 3er-Verbund (+30) und 1292 Apotheken zu einer Gruppe mit der maximal zulässigen Zahl von vier Standorten (+20).

Die sogenannte „Typische Apotheke“ erwirtschaftetet 2019 einen Umsatz von 1,75 Millionen Euro im Jahr. Diesen Umsatzwert erzielten rund 10 Prozent der Apotheken. 5 Prozent lagen mit ihrem Umsatz in der Spitze aber über 5 Millionen Euro. Die „Durchschnittliche Apotheke“ erwirtschaftete laut Abda knapp 2,6 Millionen Euro. 61 Prozent der Apotheken lagen 2019 unter diesem Durchschnittswert. Im Jahr 2018 betrug der Durchschnittsumsatz noch 2,4 Millionen Euro.

Leicht angestiegen ist 2019 auf 77 Prozent der Wareneinsatz in den Apotheken. Das steuerliche Betriebsergebnis sank dementsprechend auf 5,7 Prozent nach 6,1 Prozent im Vorjahr in Bezug auf den Netto-Umsatz. Das durchschnittliche Betriebsergebnis stieg 2019 um knapp 4000 Euro auf 148.436 Euro.

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