Der US-Großhändler McKesson zieht sich aus Europa zurück. Einen Großteil der Aktivitäten übernimmt Phoenix, doch für einige Länder werden noch Käufer gesucht.
McKesson hatte Anfang 2014 im zweiten Anlauf den Stuttgarter Pharmahändler Celesio übernommen. Doch weder Umsatz noch Ertrag entwickelten sich offensichtlich wie erwartet, daher zieht sich der Konzern jetzt wieder zurück. Für einen bislang unbekannten Kaufpreis übernimmt Konkurrent Phoenix einen Großteil der Aktivitäten.
Doch nicht überall kam der Mannheimer Konzern zum Zuge – mutmaßlich aus kartellrechtlichen Gründen. So sind die Aktivitäten in Großbritannien, Norwegen, Österreich und Dänemark nicht Teil der Transaktion und werden vorerst weiter von McKesson betrieben. Auch die Minderheitsbeteiligung am deutschen Joint Venture mit Walgreens Boots Alliance (WBA) werde man behalten. Man sei jedoch bestrebt, strategische Alternativen für alle verbleibenden europäischen Unternehmen zu erkunden und zukünftige Investitionen auf Wachstumsstrategien außerhalb Europas zu konzentrieren, so der Konzern in einer Mitteilung.
Nahe liegend wäre, dass WBA doch noch zugreift. Gerade in Deutschland könnte der Konzern die 30 Prozent des Partners ohne Probleme übernehmen. Auch in Dänemark und Österreich könnte der Konzern – oder besser der Großhändler AmerisourceBergen (ASB), an den WBA gerade sein Großhandelsgeschäft abgegeben hat und mit 30 Prozent beteiligt ist – die Aktivitäten von McKesson übernehmen.
Anders sieht es in Norwegen und in Großbritannien aus, denn hier ist WBA/ASB selbst als Großhändler und mit eigenen Apotheken vertreten. Hier verhandelt McKesson laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg mit einem Finanzinvestor.
McKesson-CEO Brian Tyler bezeichnete die Transaktion als wichtigen Schritt, um „das Geschäft von McKesson zu rationalisieren und Investitionen in den Bereichen zu priorisieren, in denen wir über umfassendes Know-how verfügen und für unsere langfristige Wachstumsstrategie von zentraler Bedeutung sind“. Man sei zuversichtlich, dass die verkauften Aktivitäten unter der starken Führung von Phoenix gut für die Zukunft gut aufgestellt sind, um effektiver im Wettbewerb zu stehen und Kunden besser bedienen zu können. „Wir werden unsere verbleibenden Geschäfte in Großbritannien, Norwegen, Österreich und Dänemark weiterhin betreiben und gleichzeitig einen strategischen Weg erkunden, um die europäische Region vollständig zu verlassen. Unser Ziel ist es, unsere Wachstumsstrategien zu beschleunigen, eine fokussiertere Organisation zu werden und unsere Mission zu erfüllen, die Versorgung in jedem Umfeld zu verbessern.“
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