Als Ende vergangenen Jahres die Großhändler flächendeckend ihre Konditionenvereinbarungen mit den Apotheken kündigten, machten sich viele Pharmazeuten Gedanken darüber, wie sie mit den Folgen von AMNOG-II umgehen sollten. Ein Lieferantenwechsel kam damals nur für jeden fünften Apothekenleiter in Betracht. Doch offenbar wurden die Neuregelungen wie RAP und Malus als so einschneidend empfungen, dass am Ende doppelt soviele Apotheker ihr Heil in der Flucht suchten.
Bei einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC gaben 39 Prozent der Teilnehmer an, wegen der neuen Konditionen den Großhandel gewechselt zu haben. 54 Prozent erklärten, ihrem bisherigen Lieferanten treu geblieben zu sein, 7 Prozent machten keine Angabe. An der Umfrage nahmen am 14. und 15. März 504 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.
Gelitten hat vor allem Marktführer Phoenix, der als erster aus der Deckung gegangen war und ab Oktober sein Konditionenmodell vorgestellt hatte. Mit Kundenreaktionen habe man aber gerechnet, sagt Vertriebschef Oliver Windholz. Profitiert haben soll vor allem die Noweda, die von manchem Beobachter derzeit auf Rang 2 taxiert wird. Die Genossenschaft selbst will sich zu ihrem Marktanteil offiziell nicht äußern.
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