Schweiz

Grippeimpfung in Apotheken

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Apotheken im schweizerischen Kanton Basel-Stadt sind nicht an der Verteilung des H1N1-Impfstoffes beteiligt - bieten aber Impfungen gegen die saisonale Grippe an. Zu speziellen Zeiten kommen eigens Ärzte in die Offizin. Die Resonanz in der Bevölkerung ist so groß, dass in vielen Apotheken die Impfstoffvorräte bereits komplett aufgebraucht sind.

Die Kühlschränke in der Sevogel-Apotheke sind leer. „Unser letzter Impftermin war am 7. November“, sagte Apothekerin Lydia Isler gegenüber APOTHEKE ADHOC. Sie leitet die Impfaktion, an der in diesem Jahr 29 von insgesamt 71 Apotheken im Kanton teilnehmen. Etwa 4000 Menschen wurden seit Ende September immunisiert.

Seit sieben Jahren bieten die Basler Apotheken Impftermine in Kooperation mit niedergelassenen Ärzten an. Diese kommen meist mittags, abends und samstags. Denn in erster Linie will der Baselstädtische Apothekerverband Berufstätige zwischen 16 und 65 Jahren erreichen: „Wir sprechen diese Patienten gezielt an, weil sie oft keinen Hausarzt haben, bei dem sie sich impfen lassen können“, so Isler. Aber auch Kinder und Ältere würden nicht wieder weggeschickt.

Einige Apotheken bitten um Anmeldungen, um eventuelle Wartezeiten zu verkürzen. Bei anderen kann man spontan zum Impftermin kommen. Auf den Internetseiten des Apothekerverbands können Interessierte die Terminliste einsehen.

Wer sich beim Pharmazeuten impfen lässt, muss dies selbst zahlen. 29 Schweizer Franken - umgerechnet etwa 19 Euro - kostet die Impfung inklusive ärztlicher Beratung und Vakzine. Im Vergleich zum Arztbesuch sparten die Verbraucher in Apotheken aber, sagt Isler: In der Praxis würden alleine für Impfstoff und Arztkonsultation rund 30 Franken fällig. Hinzu komme die Gebühr für das Impfen selbst.

In diesem Jahr haben die Apotheker früher als sonst mit ihrer Aktion begonnen. Grund ist die Schweinegrippe: Gegen sie können sich die Schweizer ab Ende November impfen lassen; die Pharmazeuten wollten ihre Impfung gegen die saisonale Influenza mit zeitlichen Abstand zum Start der H1N1-Immunisierung durchführen. „Im Vorjahr haben wir in unserer Apotheke bis Ende November Impfungen angeboten“, so Isler.

Auf Fragebögen geben die Impflinge Auskunft über in der Vergangenheit aufgetretene Impfreaktionen, bisherige Impfungen und auch über die Einrichtungen, in denen die Impfungen durchgeführt wurden. Im Frühjahr sollen die Fragebögen fertig ausgewertet sein. „Dieses Mal sind wir besonders gespannt“, so Isler. Denn vielleicht ließen sich aus den Fragebögen Effekte ablesen, die auf die Schweinegrippe zurückgeführt werden können.

Die Organisatoren sind vom Erfolg ihres Projekts überzeugt: Schon jetzt stehe fest, dass sich von Jahr zu Jahr mehr Menschen bei den Pharmazeuten impfen ließen, so die Projektleiterin. Auch die Zahl der teilnehmenden Apotheken steige. Und außerhalb von Basel-Stadt könnte es künftig ebenfalls Impfungen in Apotheken geben. „Andere Kantone überlegen, ob sie unser Konzept übernehmen“, sagte Isler. Bislang bieten abgesehen von den Baslern knapp 30 Apotheken in der ganzen Schweiz in Eigenregie Impftermine an.

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