60 Dosen je Betrieb

Grippeimpfstoffe: Wieder Überbestände in Apotheken

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Berlin -

Auch in diesem Jahr könnten die Apotheken auf Grippeimpfstoffen sitzenbleiben. Denn laut einer Befragung von aposcope gibt es vielerorts noch Vorräte. Vor allem der teure Hochdosisimpfstoff Efluelda von Sanofi ist vielfach noch vorhanden.

Knapp zwei von drei Befragten gaben bei der aposcope-Umfrage an, dass bei ihnen noch Grippeimpfstoffe vorrätig sind:

  • Efluelda (Sanofi) : 57 Prozent
  • Influvac Tetra (Mylan) : 45 Prozent
  • Influsplit Tetra (Glaxo Smith Kline) : 38 Prozent
  • Vaxigrip Tetra (Sanofi-Aventis) : 38 Prozent
  • Fluad Tetra (Seqirus) : 8 Prozent
  • Flucelvax Tetra (Seqirus) : 7 Prozent
  • Xanaflu Tetra (Mylan) : 7 Prozent
  • Fluenz Tetra (Astra Zeneca): 6 Prozent
  • Afluria Tetra (Seqirus): 2 Prozent

72 Prozent dieser Befragten fürchten, dass ihr Vorrat zu groß für die restliche Influenzasaison ist, während 26 Prozent hoffen, dass ihre Bestände genau richtig sind. Der Großteil betrifft Einzelpackungen (84 Prozent), 57 Prozent der Befragten haben noch Packungen zu zehn Impfdosen vorrätig und der Anteil an Packungen zu 20 Dosen liegt bei 12 Prozent. Über alle Packungen hinweg sind im Durchschnitt rund 60 Dosen in den betroffenen Apotheken vorrätig.

Zum Vergleich: Vor einem Jahr hatten 67 Prozent noch Impfstoffe übrig, damals waren im Schnitt noch 70 Dosen vorrätig. Da insgesamt 35 Millionen Dosen vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) freigegeben wurden und damit rund 10 Millionen Dosen mehr als 2020, scheint es also deutlich mehr Grippeimpfungen gegeben zu haben als in der vorherigen Saison.

Nur 36 Prozent der Befragten halten es für wahrscheinlich, dass das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auch in diesem Jahr die liegengebliebenen Dosen erstattet. Retouren beim Hersteller sind offenbar keine Option: Nur eine Minderheit der Befragten weiß von entsprechenden Möglichkeiten bei den einzelnen Herstellern und die allerwenigsten kennen die konkreten Konditionen.

Auch im Februar 2021 fürchteten 71 Prozent der Befragten, dass es zu viel Impfstoff für die restliche Saison ist; 48 Prozent fürchteten finanzielle Verluste. Da vor allem die verspätete Auslieferung der nationalen Reserve als Ursache ausgemacht wurde (63 Prozent), sprachen sich 78 Prozent für eine Entschädigung aus, die es am Ende auch gab: 16 Millionen Euro standen im Herbst schließlich zur Verfügung, die aber nur zur Hälfte abgerufen wurden.

Vorbestellungen: Efluelda gefragt

Derweil laufen bereits die Vorbestellungen für die kommende Saison. Sechs von zehn befragten Kolleg:innen haben bereits Aufträge für den Sprechstundenbedarf von Arztpraxen erhalten. Vorbestellt wird hauptsächlich Efluelda (44 Prozent) – beim viermal so teuren Hochdosisimpfstoff herrschte im vergangenen Jahr noch große Unsicherheit.

Doch auch die bekannten Impfstoffe können aufgrund einer Verordnung weiterhin auch bei Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden. Entsprechend werden auch Influvac Tetra (28 Prozent), Vaxigrip Tetra (26 Prozent) und Influsplit Tetra (21 Prozent) bestellt. Die anderen Vakzine kommen dagegen nur auf einstellige Werte.

Grippe-Impfungen in Apotheken

Und dann sind da ja noch die Apotheken selbst, die ebenfalls im Rahmen von Modellprojekten Grippeimpfungen anbieten können. 12 Prozent der Befragten geben an, dass in ihrer Apotheke geimpft wird, 29 Prozent wollen künftig einsteigen und die Mehrheit (59 Prozent) möchte nicht impfen. Welche Impfstoffe bestellen die impfenden Kolleg:innen für den Bedarf der Apotheke? Auch hier liegt Efluelda (53 Prozent) vorn. Gefolgt von Vaxigrip Tetra (34 Prozent), Influsplit Tetra (31 Prozent) und Influvac Tetra (28 Prozent).

An der aposcope-Befragung nahmen vom 17. bis 21. Februar 2022 insgesamt 208 verifizierte Apotheker:innen und PTA teil, die mindestens einen guten Einblick in die Bevorratung und Bestellung von Grippeimpfstoffen in ihrer Apotheke haben.

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