1,74 Millionen orale Onkologika wurden im vergangenen Jahr von Apotheken an Kassenpatienten abgegeben – 10 Prozent mehr als vier Jahre zuvor. Das geht aus einer Analyse des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) hervor, das Rezepte zu Lasten der GKV ausgewertet hat. 2011 seien noch 1,57 Millionen Packungen abgegeben worden.
Das DAPI schließt aus dem Anstieg, dass der Beratungsaufwand für orale Krebsmedikamente in den öffentlichen Apotheken wächst. Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK) und DAPI-Vorstandsvorsitzender, erklärt: „Wenn Patienten ihre Krebsmedikamente eigenverantwortlich zu Hause einnehmen, ist die Beratung des Apothekers besonders wichtig.“
Bei der Einnahme eines der rund 1000 unterschiedlichen Präparate seien teilweise recht komplexe Einnahmevorschriften zu beachten. Generell sollten Tabletten und Kapseln, die Zytostatika enthalten, als Ganzes eingenommen und nicht gekaut oder zerteilt werden. „Patienten sollten umfassend über die Medikamente informiert sein, um den größtmöglichen Nutzen aus der Therapie zu ziehen“, betont Kiefer.
In die DAPI-Analyse flossen die Krebsmedikamente nicht ein, die nicht in öffentlichen Apotheken, sondern beispielsweise in Krankenhausapotheken, oder an Privatversicherte abgegeben wurden.
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