Panikmache

Gestiegene Nachfrage: Abda rät von Jod-Kauf ab

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Berlin -

Die Abda hat vom Kauf von Jodtabletten aus Angst vor einer möglichen Strahlenbelastung durch den Ukraine-Krieg abgeraten – sie registriert aber eine „klar Gestiegene“ Nachfrage bei den Präparaten.

„Wir hören aus etlichen Apotheken, dass Kunden nach Jodtabletten zur Bevorratung fragen“, so die Abda. Sich in Deutschland nun mit Jod einzudecken, um sich vor einer vermeintlichen Belastung aus einem ukrainischen Atomkraftwerk zu schützen, sei aber „Panikmache“, betonte eine Abda-Sprecherin. Auch das Bundesamt für Strahlenschutz schrieb vor einigen Tagen via Twitter: „Wir empfehlen es nicht, einen persönlichen Vorrat anzulegen.“

In der Nacht auf Freitag war auf dem Gelände von Europas größtem Atomkraftwerk in der Ukraine nach Kämpfen ein Feuer ausgebrochen, das inzwischen gelöscht ist. Erhöhte Radioaktivität sei angeblich nicht gemessen worden, hieß es. „Radiologische Auswirkungen auf Deutschland sind nach dem Stand der verfügbaren Informationen nicht zu befürchten“, erklärte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mit Stand Freitagmorgen auf seiner Webseite. Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker wie auch das Bundesumweltministerium raten vor einer selbstständigen Jod-Einnahme ab: Das gesundheitliche Risiko sei erheblich, während die Einnahme aktuell keinen Nutzen habe.

Mikrogramm-Tabletten reichen nicht

Es sei wichtig, zwischen zwei Arten von Jodpräparaten zu unterscheiden, erklärte Sellerberg: Auf der einen Seite gebe es hochdosierte Tabletten, die bei einer möglichen Havarie eines Atomkraftwerks eingenommen werden könnten. Der Bund hält fast 190 Millionen dieser hochdosierten Jodtabletten bevorratet, um diese bei Bedarf an die Bevölkerung auszugeben. Sollte ein Ereignis eintreten, bei dem radioaktives Jod in der Luft zu erwarten ist, übernehmen die Katastrophenschutzbehörden die Verteilung der Tabletten in den möglicherweise betroffenen Gebieten. Die Einnahme von Jodtabletten schützt dabei ausschließlich vor der Aufnahme von radioaktivem Jod in die Schilddrüse, nicht vor der Wirkung anderer radioaktiver Stoffe.

Auf der anderen Seite stünden die niedrigdosierten Tabletten, die beispielsweise langfristig bei Schilddrüsenstörungen eingenommen würden und die es in jeder Apotheke gebe, so Sellerberg. Sie gab zu bedenken, dass man von diesen im Fall eines Atomunglücks theoretisch eine riesige Menge einnehmen müsse.

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