Energiekostenbeitrag

Gehe/AHD: 1,98 Euro pro Tour

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Berlin -

Der nächste Großhändler kündigt eine zusätzliche Gebühr an: Gehe/AHD verlangt laut einem Schreiben, das APOTHEKE ADHOC vorliegt, ab April 1,98 Euro pro Tour und Apotheke. Mehrere Wettbewerber hatten sich bereits vergleichbar positioniert.

Bei Gehe/AHD heißt die Gebühr „Energiekostenbeitrag“. Immerhin: Apotheken, die bereits in ihrer bestehenden Kondition für jeden Stopp bezahlt haben, bekommen dies verrechnet. Der „Belieferungsbeitrag pro Belieferungstour entfällt fairerweise“ ab April. Dieser lag dem Vernehmen nach bei knapp unter einem Euro, wurde aber auch nicht konsequent erhoben. Der neue Energiekostenbeitrag wird unter der Bezeichnung „SV“ in der Abrechnung zu finden sein.

Damit folgt Gehe/AHD dem Beispiel der Mitbewerber: Phoenix hatte bereits Ende 2021 Kürzungen angekündigt und gegenüber einigen Apotheken dem Vernehmen nach bereits Gebühren sowie Konditionenkürzungen durchgesetzt. Aktuell plant der Branchenprimus Insidern zufolge, die Schraube noch weiter anzuziehen.

Alle Großhändler wollen sparen

Dies könnte auch eine Reaktion auf die jüngsten Schreiben der Noweda sein. Die Genossenschaft hat zum 1. Juni umfangreiche Anpassungen der Konditionen angekündigt. Je nach individuellem Vertrag wird darunter auch ein „Mindestlohn- und Energiekostenausgleich“ von je 0,25 Prozent oder pauschal 350 Euro verlangt. Unter dem Strich könnten die Maßnahmen, so sie voll umgesetzt werden, eine normale Apotheke mit rund 1000 Euro monatlich belasten, rechnen Steuerberater vor.

Der Privatgroßhändler Kehr reagiert ebenfalls schon auf die gestiegenen Kraftstoffpreise. Apotheken müssen sei Monatsanfang 2 Euro mehr pro Tour zahlen. Die Sanacorp hat die gestiegenen Spritpreise ebenfalls zum Anlass genommen, in Apotheken vorzusprechen. Die Genossenschaft war vereinzelt ebenfalls schon seit Jahresbeginn unterwegs, um neue Gebühren einzutreiben. Wie immer gibt es bei den Großhändlern regionale Unterschiede und individuelle Konditionen.

Aber die Tendenz ist klar: Die Großhändler wollen sparen, ihr Bundesverband Phagro hatte zuletzt auf den enormen wirtschaftlichen Druck hingewiesen, unter dem die Branche stehe. Eigentlich wollten die Großhändler beim Gesetzgeber nach einer Honorarerhöhung fragen, doch im Bundesgesundheitsministerium wird aktuell eher in die andere Richtung an einem Sparpaket gearbeitet. Von dem die Apotheken übrigens unmittelbar betroffen sein könnten.

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