Damit die Versorgung an den Feiertagen nicht zusammenbricht, bekommen Notdienstapotheken in Bayern vom Großhandel zusätzliche Ware. Hageda-Stumpf hat schon am Dienstag ein Sonderkontingent an Fiebersaft ausgeliefert.
Bei einem Besuch der Sanacorp hatte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) gestern den Großhandel gebeten, die Notdienstapotheken über Weihnachten vorrangig zu beliefern. Details dazu nannte er nicht; ohnehin dürfte es dafür schon reichlich spät sein.
Die Genossenschaft wollte auf Nachfrage nicht mitteilen, ob und wie sie dem Wunsch ihres prominenten Besuchers nachkommen wird: In Zusammenarbeit mit der Staatsregierung und den Herstellern setze man alles daran, Notdienstapotheken über die Weihnachtsfeiertage bestmöglich mit der aktuell zur Verfügung stehenden Ware zu versorgen, so ein Sprecher. Das interne Lieferkettenmanagement setzte alle Hebel in Bewegung, um die Versorgung der Apotheken mit diesen knappen Arzneimitteln bestmöglich zu unterstützen. „Unsere Kunden werden vorab über das Prozedere informiert.“
Ein Apotheker, der Kunde der Sanacorp ist, bestätigt, dass er aufgrund seines Notdienstes an den Weihnachtsfeiertagen tatsächlich 15 Flaschen Ibu-Saft zusätzlich bekommen wird.
Beim Münchener Großhändler Hageda-Stumpf hatte man sich bereits früher Gedanken gemacht. Schon am Dienstagmorgen wurden die Notdienstapotheken mit einem proaktiven Sonderauftrag versorgt. „Wir waren also Herrn Holetschek einen Schritt voraus“, sagt Geschäftsführer Matthias Wegner.
Insgesamt drei Paletten Ware seien auf die vom Unternehmen belieferten Notdienstapotheken verteilt worden, jeweils 12 Packungen gab es pro Standort. „Leider konnten wir die Kunden nur mit Nurofen-Fiebersäften bedienen, alles andere war beziehungsweise ist schon länger vergriffen.“
Bei den Apotheken sorgte die Aktion für Begeisterung; viele Kolleg:innen dankten Wegner und seinem Team persönlich für ihren Einsatz. „Das wird uns im Notdienst sehr helfen“, so eine Kundenstimme. „Das ist ein sehr willkommener Tropfen auf den heißen Stein“, eine andere.
Am Freitagmittag konnte Wegner noch eine gute Nachricht vermelden: „Wir haben soeben die Notdienstapotheken mit Kinder-Zäpfchen versorgt, die wir heute im Wareneingang hatten… Jetzt sind wir aber wirklich blank!“
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