„Maskengeschenk an die Apotheker“

FFP2-Pauschale: Das sagt der zitierte Apotheker

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Berlin -

„Wir haben uns dumm und dämlich verdient.“ Mit dieser Aussage wird der Berliner Apotheker Dr. Detlef Glaß in einem Beitrag der Tagesschau über die Verteilung der FFP2-Masken zitiert. Zugegeben: Glaß ist bekannt dafür, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt. Er eckt an und bezeichnet sich selbst als „Berliner Schnauze“. Aber hat er das wirklich über sich und seine Kolleg:innen gesagt? Ein Erklärungsversuch.

Glaß hat viel zu tun dieser Tage. Nicht nur dass er mit Prenzl-, Nordring- und Schildhorn-Apotheke drei große Betriebe und ihre Belegschaften durch die Corona-Krise führen muss. Seit einem halben Jahr hat er mit den Folgen des AvP-Skandals zu kämpfen, finanziell und menschlich hat ihn die Pleite seines Rechenzentrums getroffen. Und gerade erst hat er sich ins Thema Schnelltests gestürzt, testet die Kunden selbst in einem Container vor der Apotheke.

Quasi nebenbei trommelt er bei der Politik dafür, dass Apotheken ohne großen Aufwand testen dürfen, dass ihre Mitarbeiter geimpft werden und dass die Leistung angemessen bezahlt wird. Gerade erst hatte er einen Bundestagsabgeordneten vor Ort, mit dem er ein gemeinsames Projekt auf die Beine stellen wollte. Die BZ schaute vorbei und berichtete: „Steglitzer Apotheker testet schon mal vor“, lautete die Überschrift.

Mitten in diese Gemengelage platzte der Anruf eines weiteren Reporters namens Markus Grill. Dass der in Berlin Büroleiter des Investigativressorts von NDR und WDR ist und schon in den vergangenen Jahren bei Spiegel, Stern und Correctiv so ziemlich keinen Apothekenskandal ausgelassen ist, nimmt Glaß in dem Moment nicht zur Kenntnis. Also beginnt er zu plaudern – über das Testen und die damit verbundenen Herausforderungen und irgendwann auch über die Verteilung der FFP2-Masken.

Wie anderen Kollegen macht auch Glaß keinen Hehl daraus, dass er das Honorar am Anfang viel zu hoch fand. Aber das ist nicht sein eigentliches Thema. Ihm geht es nicht darum, Kollegen den Vorwurf der Bereicherung zu machen. Worüber er in dem Moment sprechen will, ist der Fehler im System: Erst wird das Geld für eine Leistung rausgefeuert, dann fehlt das Geld, um eine wirklich komplexe und wichtige Tätigkeit zu finanzieren. 18 Euro brutto sei einfach zu wenig für die Apotheke, argumentiert Glaß. 3000 Euro kostet ihn alleine der Container; wann er das Geld von der KV erhalte, wisse er derzeit nicht. Mit einer Anschubfinanzierung könnten womöglich mehr Kollegen gewonnen werden, genauso wie mit einer Impfung für Mitarbeiter, die testen.

Vielleicht schlägt er im Eifer des Gesprächs über die Stränge, merkt nicht, dass der Mann am anderen Ende der Leitung eine ganz anderes Interesse hat. Am Ende erscheint im Beitrag nur ein Satz – jene saloppe Aussage zu einem Randthema, für die Glaß sich nun erklären muss. Juristisch dagegen vorgehen will er nicht, „es reicht doch, wenn sich der Gesundheitsminister mit der Presse anlegt“. Aber wenigstens erklären will er, wie es dazu kommen konnte.

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