Festbeträge

Aussortieren im Generalalphabet

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Berlin -

Ab heute gelten für zahlreiche Medikamente neue Festbeträge: Mehr als 8000 PZN sind von den Änderungen betroffen. Auf die Apotheken kommt damit nicht nur ein erhöhter Beratungsbedarf der Patienten zu, für sie geht es auch ans Sortieren: Was bleibt im Sortiment, was wird herausgenommen? Und wo drohen Lagerwertverluste?

Für sechs Wirkstoffe wurden zum 1. Juli neue Festbeträge festgelegt: Anastrozol, Ciclopirox, Exemestan, Letrozol, Levetiracetam und Tolperison. Insgesamt sind knapp 770 PZN betroffen. Weitere 7310 PZN sind von Anpassungen betroffen.

Besonders groß sind die Aufzahlungen, die Patienten leisten müssten, zum Beispiel bei den Sartanen: Die Differenz beim Altoriginal Micardis (Telmisartan) von Boehringer Ingelheim liegt bei 72,31 Euro für die 98er-Packung in der Wirkstärke 80mg. Bei Aprovel (Irbesartan) von Sanofi beträgt die Differenz bei der 98er-Packung in der Wirkstärke 300mg 74,56 Euro.

Bei den Candesartan-Altoriginalen Atacand (AstraZeneca) und Blopress (Takeda) müssen künftig 63,51 Euro für die 98er-Packung in der Wirkstärke 16 mg aufgezahlt werden. In vielen Apotheken werden diese Präparate heute wohl aus dem Sortiment gehen.

Aber auch das Lager muss sortiert werden: Bei den von den Änderungen betroffenen Arzneimitteln kann es zu erheblichen Lagerwertverlusten kommen. Kritisch sind auch in diesem Fall die Sartane: Bei Valsartan von AbZ und Hexal in der Wirkstärke 160 mg in der 98er-Packung liegt der Verlust etwa bei rund 30 Euro, bei Telmisartan von Hexal (80 mg, 98 Stück) bei rund 35 Euro und bei Candesartancilex von Mylan (16 mg, 98 Stück) ebenfalls rund 30 Euro.

Bei vielen weiteren Präparaten liegen die Lagerwertverluste im Cent- oder niedrigen Eurobereich. Da aber besonders viele Produkte von Änderungen betroffen sind, können schnell mehrere hundert Euro zusammenkommen. Auf den Kosten bleiben die Apotheker wahrscheinlich sitzen: Denn bei Preissenkungen in Folge von gesetzlichen Anpassungen springen viele Hersteller nicht ein.

Bereits vor drei Monaten mussten sich die Apotheker mit einer umfassenden Festbetragsanpassung befassen: Zum April waren in 46 Gruppen Preise angepasst worden – 6800 PZN waren davon betroffen.

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