Wollen Apotheken derzeit Ferro sanol Tropfen zu 30 mg/ ml bestellen, kommt einzig die Defektmeldung vom Großhandel zurück. Der Grund: Ein Lieferengpass bei einem Hilfsstoff. Es mangelt an Sorbitol – somit sind Verzögerungen in der „Herstellung der Rohstoffchargen“ die Folge, die wiederum „Verzögerungen bei der Herstellung der Fertigware“ nach sich zieht.

Man arbeite jedoch „mit Hochdruck an der Lösung des Problems“, teilte ein Sprecher von UCB mit. Derzeit gehe man davon aus, dass die Tropfen im September wieder lieferbar sein werden. Apotheken haben nur wenige Alternativen, denn auch der Saft von Ferro sanol ist defekt.

Im Handel ist noch Ferrum Hausmann – der Inhaltsstoff der Tropfen ist jedoch nicht identisch. Das Produkt enthält eine Eisen-III-Verbindung, die vom Körper schlechter aufgenommen werden kann als das zweiwertige Eisen in Ferro sanol. Der Grund: Im Duodenum wird zweiwertiges Eisen resorbiert, der dreiwertige Komplex kann durch die Zugabe von Vitamin C jedoch reduziert werden, was die Aufnahme verbessert.

Eine andere Alternative ist Floradix. Der pflanzliche Saft wird traditionell zur Besserung des Allgemeinbefindens angewendet und enthält Eisen-II-gluconat. Wird auf eine Alternative ausgewichen, muss die Dosierung entsprechend angepasst werden.

Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren und einem Körpergewicht von mindestens 20 Kilogramm können auf Dragees zu 40 mg oder Kapseln zu 50 beziehungsweise 100 mg ausweichen, sofern keine Schluckbeschwerden vorliegen. Die Dosierung ist dem Produkt anzupassen.

Ferro sanol enthält den Wirkstoff Eisenglycinsulfat und kann bei allen Altersgruppen ab zwei Kilogramm Körpergewicht zur Behandlung von Eisenmangel und Eisenmangelanämie angewendet werden – dosiert wird nach Körpergewicht. Die Tropfen können kurz vor der Anwendung in Wasser und besser in Fruchtsaft eingerührt werden.

Vitamin C kann die Resorption verbessern. Die Anwendung kann nüchtern, kurz vor oder nach einer Mahlzeit erfolgen, jedoch ist auf einen Abstand von zwei Stunden zu Milch-, Milchprodukten, Kaffee, Schwarztee oder Mineralstoffpräparate zu achten.

Das Spurenelement mit dem größten Anteil im menschlichen Körper ist Eisen. Unter anderem ist es Bestandteil des Blutfarbstoffes Hämoglobin, der den Erythrozyten seine Farbe verleiht und das sauerstoffreiche Blut zu den Zellen transportiert. Fehlt Eisen, können Müdigkeit und Blässe auftreten. Eine Therapie kann mit den typischen Nebenwirkungen wie Übelkeit und Verstopfung einhergehen, dennoch ist sie unerlässlich.

Ein Eisenmangel entsteht schleichend, da der Körper auf den Eisenspeicher, das Ferretin, zurückgreift. Ist das Depot aufgebraucht, ist die Blutbildung beeinflusst und Symptome wie körperliche und geistige Erschöpfung können auftreten.

Der Hämoglobin-Wert sinkt erst, wenn der Eisenspeicher aufgebraucht ist. Der Körper ist auf die regelmäßige Zufuhr des Spurenelementes über die Nahrung angewiesen, um nicht in einen Mangel zu geraten. Liegt jedoch ein Defizit vor, kann es sogar einige Monate dauern, bis der Speicher wieder aufgefüllt ist.