Sachbeschädigung vor Apotheke

Fast alle Mitarbeiter-Autos zerkratzt

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Berlin -

Seit September 2017 wurden im baden-württembergischen Schramberg-Waldmössingen insgesamt 13 Autos in der Nähe der Römer-Apotheke zerkratzt. Besonders häufig betroffen waren die Mitarbeiterinnen der Apotheke von Brigitte Mäntele. Nun hat die Polizei eine Tatverdächtige ermittelt. Die Opfer hoffen nun auf Schadenersatz.

Wer in den vergangenen Monaten zur Römer-Apotheke wollte, hat sich wohl zweimal überlegt, ob er diesen Weg mit dem Auto fährt und vor der Apotheke parkt. Denn seit Herbst vergangenen Jahres wurden allein dort acht Autos zerkratzt, die auf einem schlecht einsehbaren Apothekenparkplatz parkten.

„Auch die Kunden haben irgendwann mal gefragt, ob sie hier noch parken können“, erzählt Mäntele. „Nachdem einige Fahrzeuge von Mitarbeiterinnen beschädigt wurden, wollte zumindest auf dem am häufigsten betroffenen Parkplatz niemand mehr parken.“ Insgesamt wurden nach Angaben der Polizei 13 Autos beschädigt. Die Apothekerin vermutet, dass die Dunkelziffer noch weitaus höher liegen könnte.

Und das lief laut Mäntele immer nach dem gleichen Muster ab: An der Beifahrerseite gab es drei parallele, gewellte Kratzer über die gesamte Länge hinweg. Betroffen waren also sowohl beide Türen als auch teilweise der Kotflügel. Entsprechend hoch dürften die Schäden sein. In den meisten Polizeimeldungen werden sie auf zwischen 1500 und 2500 Euro beziffert. Der Gesamtschaden beträgt laut Polizei rund 10.000 Euro.

Vor wenigen Tagen hat die Schramberger Polizei eine Tatverdächtige ermittelt. Die Frau wurde bereits auf dem Polizeirevier vernommen und soll dabei fünf Sachbeschädigungen eingeräumt haben. „Es gilt aber nach wie vor die Unschuldsvermutug“, erklärte Jürgen Lederer, Revierleiter der Polizei in Schramberg im Schwarzwälder Boten. Dass die Frau die fünf Taten eingeräumt habe, gelte vor Gericht noch nicht als Beweis. Die Ermittlungen seien jedenfalls noch nicht abgeschlossen. Ohnehin entscheide letztendlich die Staatsanwaltschaft, ob die Indizien für einen Gerichtsprozess ausreichen oder das Verfahren eingestellt wird.

Mäntele bezweifelt, dass die Sachbeschädigung sich gegen die Apotheke richtete. „Die Autos sind vielmehr wahllos zerkratzt worden und nicht von einer bestimmten Person oder Gruppe“, sagt sie. So seien beispielsweise Botenfahrzeuge der Apotheke nicht angetastet worden. Meist seien eher neuere Autos gewesen, die beschädigt wurden, während ältere und bereits zerbeulte verschont wurden. Auch Fahrzeuge mit ortsfremden Kennzeichen seien überproportional oft betroffen gewesen. Eine Vertretung aus Lahr, erzählt Mäntele, habe einen Tag in der Apotheke gearbeitet und schon sei das Auto abends zerkratzt gewesen.

Nach der Verhaftung der vermeintlichen Täterin hoffen nun alle Opfer auf Schadenersatz. Denn selbst wenn Vandalismus über die Versicherung abgedeckt ist, steigen für die Betroffenen anschließend die Versicherungsbeiträge. „Wir hoffen einfach, dass es jetzt endlich zu Ende ist“, sagt die Apothekerin.

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