Jetzt ist Schluss: Wegen der erhöhten Zahl an gefälschten Covid-19-Impfnachweisen zieht eine Apotheke in Berlin jetzt die Reißleine. Der Betrieb stellt künftig keine digitalen Zertifikate mehr für Kund:innen aus.
Die Polizei gehörte in der Apotheke im Berliner Süden zuletzt zu den regelmäßigen Besuchern. Seit etwa einem Monat nahm die Zahl der am HV-Tisch gezeigten Impfpassfälschungen deutlich zu. Im Schnitt wurde täglich mindestens ein gefälschtes Dokument ausfindig gemacht. Die Filialleiterin zieht jetzt die Konsequenzen aus dem erhöhten Aufkommen: „Wir stellen ab heute keine Zertifikate mehr aus“, sagt sie.
Die Approbierte war bemüht, alle festgestellten Urkundenfälschungen bei der Polizei zu melden. Sie führte dafür extra eine Dokumentation ein. Zuletzt sei es jedoch „einfach zu viel“ gewesen, sagt sie. Der seit Juni bestehende Service wurde eingestellt. Zudem kritisiert die Pharmazeutin die fehlende Unterstützung seitens der Apothekerkammer.
Auch in anderen Apotheken werden immer wieder gefälschte Impfnachweise vorgelegt, um ein digitales Impfzertifikat zu erhalten – und zwar nicht nur in Großstädten wie Berlin. Auch in kleineren Orten wie Pirmasens, Quickborn, Gotha, Kaiserslautern oder Fürth meldeten die Behörden zuletzt, dass in Apotheken Plagiate vorgelegt worden seien. Ergibt sich der Verdacht auf einen gefälschten Impfausweis, kann Anzeige wegen Urkundenfälschung erstattet werden.
APOTHEKE ADHOC Debatte