Fachkräftemangel

Arbeitslos: 801 Apotheker, 1578 PTA

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Berlin -

In deutschen Apotheken fehlt es an Fachkräften. Zu den Mangelberufen gehören Pharmazeuten aber nicht, denn die Probleme sind immerhin regional begrenzt. Insgesamt waren im Januar in Deutschland 801 approbierte Apotheker arbeitslos gemeldet, das sind 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Demgegenüber stehen 451 offene Stellen, 7,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

In Hamburg, Berlin und Sachsen-Anhalt gibt es prozentual gesehen die meisten Arbeitslosen: In Hamburg sind nur 29 Approbierte arbeitslos gemeldet, hier beträgt die Quote bei rund 1755 Kammermitgliedern 2,1 Prozent – die höchste bundesweit. 85 Apotheker sind in der Hauptstadt arbeitslos, bei 5028 registrierten Pharmazeuten ist das eine Quote von 1,7 Prozent, ebenso wie in Sachsen-Anhalt mit 32 arbeitslos gemeldeten Apothekern bei 1860 Kammermitgliedern.

Mit jeweils 1,1 Prozent folgen die Länder Hessen mit 66 arbeitslosen Apothekern bei 5862 Kammermitgliedern, Mecklenburg-Vorpommern mit 14 bei 1322 Mitgliedern und Sachsen mit 31 bei 2917 Mitgliedern. In Mecklenburg-Vorpommern stehen laut Kammer derzeit 43 offenen Stellen drei Gesuche gegenüber. „Das ist ein Missverhältnis“, sagt der Geschäftsführer Dr. Bernd Stahlhacke. Dass dadurch schon der Apothekenbetrieb gefährdet ist, sieht er aber nicht.

Im größten Kammerbezirk Bayern mit 14.200 Mitgliedern sind 147 Apotheker arbeitslos gemeldet, das entspricht 1 Prozent. Nordrhein-Westfalen hat zahlenmäßig mit 157 die meisten arbeitslosen Apotheker. Die Kammern Nordrhein und Westfalen-Lippe vereinen allerdings rund 18.100 Mitglieder, damit sind 0,9 Prozent arbeitslos. Die gleiche Quote hat Niedersachsen mit 62 Arbeitslosen bei rund 7300 Kammermitgliedern.

Nur geringfügig weniger Approbierte sind in Thüringen arbeitslos gemeldet: Mit 12 Arbeitslosen auf rund 1500 Kammermitglieder beträgt die Quote 0,8 Prozent, ebenso in Schleswig Holstein mit 29 Arbeitslosen auf 3700 Mitglieder. „Arbeitslosigkeit gibt es nur vereinzelt“, sagt Kammergeschäftsführer Frank Jaschkowski. Auf 23 Angebote kommen hier drei Gesuche.

Vor zwei Jahren fragte die Kammer rund 200 nicht berufstätige Apotheker, größtenteils Frauen im Alter zwischen 55 und 65 Jahren an, ob sie nicht wieder in der Offizin arbeiten wöllten. Lediglich eine – nach 20 Jahren Pause – habe Interesse bekundet. Jaschkowski hatte ihr daraufhin ein unbezahltes Praktikum von vier Wochen vermittelt.

Mit jeweils einer Quote von 0,7 Prozent folgen Brandenburg mit elf arbeitslos gemeldeten Apothekern auf 1600 Kammermitglieder, Rheinland-Pfalz mit 25 auf 3460 und und Baden-Württemberg mit 85 auf 12.700. Im Saarland sind lediglich sechs Apotheker arbeitslos gemeldet, die Kammer hat insgesamt 1180 Mitglieder, das ergibt eine Quote von 0,5 Prozent.

Laut einer Engpassanalyse der Agentur für Arbeit im Sommer 2014 lag die Vakanzzeit von Stellen in Baden-Württemberg 44 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.

Die meisten der 801 arbeitslosen Apotheker ist im Alter zwischen 25 und 50 Jahre alt. Nur 202 Kollegen ohne Job sind älter als 50 Jahre, immerhin 50 sind jünger als 25 Jahre. Weitere 1255 Apotheker waren arbeitsuchend gemeldet, knapp 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Arbeitsuchend kann auch sein, wer bereits eine Beschäftigung oder eine selbständige Tätigkeit ausübt, wenn trotzdem eine Beschäftigung als Arbeitnehmer gesucht wird.

1578 PTA waren arbeitslos gemeldet, 4,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Arbeitssuchend waren 2778, das sind 6,4 Prozent weniger. Es gab 475 offene Stellen, 8,4 Prozent mehr als im Vorjahr.

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