Erst kürzlich hat sich Easy-Apotheken-Chef Lars Horstmann mit dem Konzept „easy Switch“ auf die Akquise von Bestandsapotheken gemacht. Jetzt empfiehlt er den rund 130 Easy-Apotheken einen Facelift. Über zehn Jahre nach der Gründung soll die Easy-Offizin smarter, moderner und digitaler werden. Damit will Horstmann auf die gestiegene Bedeutung der Apotheken in der Corona-Krise reagieren und durch einen zeitgemäßen Apothekenumbau Umsatz und Erträge steigern.
Beim Umbau wird laut Horstmann das Design so angepasst, dass Kunden insgesamt eine „modernere und offenere Atmosphäre erleben“. Das beleuchtete Leitsystem in der Sichtwahl bilde einen „klaren Fixpunkt für den Beratungsschwerpunkt“ in der Easy-Apotheke. Die Trennung zwischen der Beratungszone und dem Freiwahlbereich bleibe dabei erhalten. Mit den ersten Umbauarbeiten hat das Unternehmen nach eigenen Angaben im Juni 2020 gestartet. Horstmann: „Bei einem Umbau nach unserem Konzept werden die Kundenbedürfnisse in den Mittelpunkt gerückt. Das ist der Grund, warum wir eine überdurchschnittlich hohe Flächenproduktivität aufweisen. Das Einkaufen bei Easy-Apotheke wird noch einfacher und angenehmer – die Apothekeninhaber freuen sich über mehr Kundenfrequenz und steigende Umsätze.“
Ein optimiertes Leitsystem, in Szene gesetzte Ankermarken und eine modifizierte Preisauszeichnung sollen dafür sorgen, dass Kunden sich besser orientieren können. Horstmann: „Das Gesamtkonzept von Easy-Apotheke basiert auf mehreren, jahrelangen Tests, in denen wir mit unserem professionellen Category-Management-Team den OTC- und Freiwahl-Bereich optimiert haben. Durchgeführte Shopper-Studien stellen eine wertvolle Grundlage für unsere Easy-Apotheken dar. Auf Basis dieser wurden die Gestaltung der Geschäftsräume und die Präsentation der Sortimente weiterentwickelt.“ Testmärkte im Kosmetikbereich zeigten beispielsweise eine Umsatzsteigerung von 40 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr.
„Die Corona-Pandemie hat in unserer Branche die Bedeutung von Digitalisierung und der Präsenz vor Ort erneut in den Mittelpunkt gerückt“, so Horstmann weiter. Neben dem bekannten Click-und-Collect-Shop seien E-Rezept und digitale Medien wesentliche Bestandteile der Omnichannel-Strategie von Easy-Apotheke. Kunden dort zu erreichen, wo sie im digitalen Zeitalter unterwegs sind, ohne selbst zu Marketingexperten zu werden – das sei mit dem ganzheitlichen Omnichannel-Konzept möglich. Das Easy-Apotheke-Digitalteam soll Apothekeninhaber und Apothekenpersonal dabei zur Seite stehen: bei inhaltlichen und rechtlichen Fragen sowie Fragen zu Werbebudgets.
Im Digitalbereich sieht Horstmann sein Konzept daher optimal aufgestellt: Mit dem Angebot des Click & Collect sei Easy marktführend – zu fast allen EDV-Systemen gebe es bereits Schnittstellen, über die die individuellen Sortimente und Preise eingespielt werden könnten. Beworben würden die Shops mit den bestehenden Werbemitteln, also beispielsweise Flyern oder in den sozialen Medien mit mehr als 140.000 Followern. „Wir brauchen keinen Dritten, der am System mitverdient.“ Auch auf das E-Rezept freut er sich – zumal wenn es mit einer Verfügbarkeitsabfrage ausgestattet wird: Easy-Apotheken seien aufgrund ihres großen Warenlagers bei der Lieferfähigkeit ganz vorne dabei, wie er sagt.
Seit Ende 2019 bietet Easy seinen Apotheken auch Hilfe bei Personalfragen durch ein Headhunter-Team an: von der Personalsuche bis hin zur Vertragsunterzeichnung. Knapp ein halbes Jahr nach Einführung des Angebots zeigt sich laut Horstmann, dass die Besetzungsquoten bei 95 Prozent liegen. Der Easy-Talentpool beinhalte mittlerweile 316 Talente aus den Bereichen Apotheker, PTA und PKA. Horstmann: „Die starke Gemeinschaft der Kooperation ist unser Erfolgsrezept. Wir möchten partnerschaftlich mit den Apothekeninhabern in die Zukunft gehen und ihnen dabei ein leistungsstarkes Konzept umfassenden Services bieten.“
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