Exklusiv: Kirchen-Kasse empfiehlt Easy-Apotheken Lothar Klein, 19.02.2020 15:03 Uhr
Ende des 19. Jahrhunderts haben Priester und Pfarrer Versicherungsvereine im kirchlichen und sozialen Bereich gegründet. Nach einer wechselvollen 130-jährigen Geschichte ist daraus heute der Versicherer im Raum der Kirchen (VRK) als Teil der HUK-Coburg Versicherungsgruppe entstanden. Dazu gehört auch eine private Krankenversicherung. Diese empfiehlt ihren Kunden ausnahmslos Easy-Apotheken als Ansprechpartner für Arzneimittel.
Auf der Internetseite der VRK-Krankenkasse findet sich das Tool „Gesundheitspartner“. Dort kann man unter verschieden Rubriken unter anderem Arzneimittel oder Apotheken auswählen: „Die Versicherer im Raum der Kirchen kooperieren mit Arzneimittel-Herstellern, Zahnlaboren, Medizinischen Versorgungszentren und Kliniken, die unsere hohen Ansprüche erfüllen. So genießen Sie zusätzlichen Komfort oder sparen bei gleicher Qualität bares Geld ein. Wichtig: Ob Sie einen Kooperationspartner oder einen anderen Hersteller oder Dienstleister aussuchen, entscheiden Sie. Als Privatpatient haben Sie die freie Wahl. Und sind nicht gebunden“, gibt die Kasse ihren Kunden mit auf den Weg.
Wer den Apothekensucher anklickt und eine beliebige Postleitzahl eingibt, erhält ausnahmslos easy-Apotheken als Empfehlung. Das hat System: „Es ist richtig, dass wir mit der Easy-Apotheke seit Mitte 2018 eine Kooperationsvereinbarung geschlossen haben“, bestätige eine Firmensprecherin. Ziel der Kooperation sei es, die Sicherheit der Arzneimitteltherapie zu verbessern und die Chancen zur Digitalisierung zu nutzen. Darüber hinaus profitierten die Kunden von weiteren Vorteilen: Unter dem Aspekt „Mehr Zeit für Beratung“ erhielten die Kunden einen kostenlosen Arzneimittelcheck. „Dieser kann vor allem einfach und unkompliziert in Anspruch genommen werden. Gemeinsam mit dem Apotheker werden ausführlich Symptome und Begleiterscheinungen der Erkrankung besprochen, Therapieempfehlungen gegeben und über mögliche Neben- und Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln aufgeklärt“, versichert die Sprecherin.
Dies sei ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit der PKV-Kunden. Für GKV-Patienten sei die Erstellung eines Medikationsplanes durch das e-Health-Gesetz geregelt. „Der Kunde hat somit zukünftig mit dem Apotheker einen festen Ansprechpartner und spart Zeit, da zum Beispiel auch bei einer Bagatellerkrankung der Apotheker erkennt, was schnell Besserung verschaffen kann. Als weiteren Vorteil sehen wir die langen Öffnungszeiten der Easy-Apotheke, auch am Samstag. Zudem bieten Easy-Apotheke aufgrund ihrer Größe und ihres Technisierungsgrades sehr hohe Verfügbarkeiten bei Medikamenten“, beschreibt die Sprecherin die Vorteile.
Die VRK-Kasse kooperiere mit verschiedenen Leistungserbringern im Gesundheitswesen. Das stimmt. Auch mit dem Deutschen Apothekerverband pflegt sie eine Zusammenarbeit: „Zur Direktabrechnung von Arzneimittel ab 1000 Euro sowie parenterale Arzneimittelzubereitungen bei Chemotherapie haben wir Vereinbarungen mit dem deutschen Apothekerverband (DAV) und dem Verband der Zytostatika herstellenden Apothekerinnen und Apotheker (VZA) geschlossen“, heißt es auf der Internetseite und weiter: „Ihre Vorteile durch unsere Gesundheitspartner: keine Vorkasse gegenüber der Apotheke, keine Einreichung der Rezepte erforderlich.“
„Wer unsere Partner nutzt, genießt zusätzlichen Komfort oder spart bei gleicher Qualität bares Geld ein“, so die VRK-Sprecherin. Ob ein Gesundheitspartner gewählt werde, entscheide immer der Kunde selbst: „Die freie Apothekenwahl wird somit in keiner Weise reglementiert.“
Dass die VRK-Kunden tatsächlich in den Genuss der angepriesenen Vorteile der Kooperation mit Easy kommen, ist aber keineswegs gewiss. Der Check bei einer von „Gesundheitspartner“ empfohlenen Berliner Easy-Apotheke löste beim Inhaber nur Verwunderung aus: Von einer Kooperation mit dem VRK wisse er nichts – auch nichts über die vereinbarten Inhalte. Auch habe bisher noch kein VRK-Versicherte in seinen beiden Apotheken danach gefragt. „Es kann sein, dass die Kooperation noch nicht bei allen Easy-Apotheken angekommen ist“, räumte die VRK-Sprecherin ein.