Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz

Evakuierte Anwohner: Apotheken sichern Versorgung

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Berlin -

Auch in Rheinland-Pfalz sind noch immer Apotheken nicht erreichbar. „So eine Dramatik ist man aus unseren Breiten nicht gewöhnt“, sagt Kammerpräsident Peter Stahl. Etliche Apotheken – etwa in Bad Neuenahr – seien nicht arbeitsfähig. Mindestens zwölf Betriebe seien betroffen. Gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium und den zuständigen Ämtern werde derzeit versucht, die Arzneimittelversorgung zu gewährleisten.

Rheinland-Pfalz ist ebenso wie Nordrhein-Westfalen extrem stark von dem Hochwasser betroffen. Laut Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) gibt es mindestens 60 Tote und viele Vermisste. „Die Lage in den Hochwassergebieten hat sich leider noch nicht entspannt.“ Das Leid nehme zu. „Ich sage Ihnen zu: Wir werden alles unternehmen, um den Opfern der Hochwasserkatastrophe zu helfen und die Menschen in den Regionen zu unterstützen – auch beim Wiederaufbau.“

„Es ist eine Katastrophe, dieser Begriff ist angemessen“, sagt Doris Wettmann, Justiziarin der Apothekerkammer. Bei der Kammer gehen, wie auch in Nordrhein-Westfalen, Anrufe von betroffenen Apotheker:innen ein – sofern es diesen überhaupt möglich ist: Das Telefonnetz ist jedoch immer noch nicht vollständig wiederhergestellt. Vielerorts sei die Infrastruktur nicht mehr vorhanden, sagt Wettmann. Die Kammer stehe mit dem Ministerium im Austausch, um die Arzneimittelversorgung sicherzustellen, soweit dies durch die umliegenden Apotheken möglich sei.

Stahl spricht den betroffenen Mitgliedern sein Mitgefühl aus. Die Apotheken seien unterschiedlich betroffen. Eine habe den Notdienst bereits für kommende Woche wieder zugesagt, eine andere werde den kompletten August nicht öffnen können. In der Geschäftsstelle seien die Mitarbeiter gestern vor allem damit beschäftigt gewesen, den Sorgen der Apotheker:innen zuzuhören und Hilfe zu suchen.

Heute sei eine Krisensitzung anberaumt. Das Problem sei, dass viele Anwohner:innen ihre Häuser und Wohnungen überstürzt verlassen mussten und ihre Arzneimittel nicht mitgenommen hätten. Da viele Praxen und Kliniken von dem Hochwasser betroffen seien, müssten jetzt Auswege gesucht werden, um die Medikamente zu beschaffen.

Besonders schlimm ist die Situation in Bad Neuenahr. Die Flut hat die Stadt heftig getroffen. Im Landkreis herrscht Katastrophenalarm. Der Feuerwehr zufolge sind die umliegenden Gemeinden größtenteils kaum befahrbar und von zerstörten Fahrzeugen und Schutt versperrt. Es seien „schreckliche Bilder, die unsere Einsatzkräfte vor Ort antreffen“.

Die Notdienstversorgung über das Wochenende für Bad Neuenahr sei durch einen Kollegen gesichert, so Wettmann. Viele Apotheken seien jedoch nicht erreichbar.

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