Erwachsene vernachlässigen häufig ihren Impfschutz, so die Beobachtung von Ärzten und Krankenkassen. Dabei werde das Immunsystem mit zunehmendem Alter schwächer, die körperliche Leistungsfähigkeit nehme ab. Schutzimpfungen könnten den Körper hier wesentlich unterstützen. Da es in Deutschland keine Impfpflicht gibt, muss jeder seinen Impfstatus selbst im Blick haben.
Erwachsenen sollten die Standardimpfungen gegen Diphtherie und Tetanus alle zehn Jahre aufgefrischen lassen. Hierfür gibt es einen Kombinationsimpfstoff. Die anderen Kinder-Standardimpfungen müssen im Erwachsenenalter nicht mehr aufgefrischt werden, wenn eine ausreichende Grundimmunisierung besteht. Das gilt auch für Polio.
Einen Sonderfall stellt Keuchhusten dar, der für Säuglingeextrem gefährlich sein kann. Frauen mit Kinderwunsch, aber auch werdende Väter, ältere Kinder von Schwangeren sowie Erzieherinnen sollten deshalb Keuchhusten mit im Blick haben. Es gibt aber keinen alleinigen Impfstoff gegen Keuchhusten, sondern nur eine Kombination mit Tetanus und Diphtherie. Schwierig wird es beispielsweise dann, wenn eine Frau sich ein Kind wünscht und vor kurzem erst turnusmäßig ihren Schutz gegen Tetanus und Diphtherie aufgefrischt hat.
Zusätzliche Impfungen oder Auffrischungen sind für über 60-jährige oder bei bestimmten Erkrankungen empfehlenswert. Entscheidungshilfen sind die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin. Sie sind auch Grundlage der Schutzimpfungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses. Diese legt fest, wann gesetzlich Versicherte Anspruch auf Leistungen für bestimmte Schutzimpfungen haben.
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