Apothekenzahl

Erstmals weniger Apotheken APOTHEKE ADHOC, 28.04.2010 11:00 Uhr

Berlin - 

Die Zahl der Apotheken ist 2009 erstmals seit der Einführung des beschränkten Mehrbesitzes wieder gesunken: Nach ABDA-Zahlen gab es am Ende des vergangenen Jahres 21.548 Apotheken - das sind 54 Apotheken oder 0,25 Prozent weniger als im Dezember 2008. Dem Rekordwert von 352 Schließungen - 264 Hauptapotheken und 88 Filialen - standen 298 Neueröffnungen - 110 Hauptapotheken und 188 Filialen - gegenüber. Zusätzlich wurden 273 Hauptapotheken in Filialen umgewandelt. Damit gibt es insgesamt in Deutschland 18.324 selbstständige Apotheker, das sind 427 weniger als 2008. 3224 Apotheken werden als Filialen betrieben - das sind mittlerweile 15 Prozent.

Vor allem in den alten Bundesländern waren - entsprechend dem Trend der letzten Jahre - Rückgänge zu verzeichnen: In Baden-Württemberg sank die Zahl der Apotheken um 20 auf 2755, in Rheinland-Pfalz um 13 auf 1116, in Hessen um 11 auf 1621. Im Kammerbezirk Nordrhein gibt es mit 2507 Apotheken 8 weniger als im Vorjahr, in Niedersachsen mit 2107 Apotheken 6 weniger. In Schleswig-Holstein sank die Zahl um 4 auf 735 Apotheken, im Saarland um 3 auf 338. In Berlin (890), Bremen (171) und Westfalen-Lippe (2230) gab es jeweils 2 Nettoabgänge.

In Hamburg (459) gab es keine Änderung, in Bayern (3439) gibt es eine Apotheke mehr als im Vorjahr. In den neuen Bundesländern stieg, wie schon in den vergangenen Jahren, die Zahl der Apotheken: in Brandenburg um 6 auf 578, in Sachsen um 4 auf 999, in Thüringen um 3 auf 577, in Sachsen-Anhalt um 2 auf 618 und in Mecklenburg-Vorpommern um 1 auf 408.

Hinter den Zahlen verbirgt sich die zunehmende Filialisierung des Marktes: Nach dem Allzeithoch von 21.592 selbstständigen Apothekern im Jahr 2000 war deren Zahl zurückgegangen - mit zuletzt 160 Schließungen im Jahr 2003. Mit der Einführung des beschränkten Mehrbesitzes stieg zwar die Zahl der Apotheken wieder. Apothekenleiter gibt es jedoch immer weniger: Seit 2004 haben knapp 3000 Pharmazeuten ihre Selbstständigkeit aufgegeben, im Gegenzug entstanden durch Übernahmen und Neueröffnungen 3224 Filialen.

Vor allem die neuen Bundesländer liegen über dem Bundesdurchschnitt: In Brandenburg ist jede fünfte Apotheke eine Filiale, in den anderen Ostländern sind es 17 Prozent. Am niedrigsten liegt die Filialquote mit je rund 11 Prozent in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Dort war im vergangenen Jahr übrigens erstmals überhaupt ein Rückgang der Filialzahl zu beobachten: Alle drei Schließungen im Saarland waren Filialapotheken; die Zahl der Hauptapotheken blieb konstant.