Erstmals weniger als 15.000 Inhaber APOTHEKE ADHOC, 13.12.2018 12:30 Uhr
Die Zahl der Apotheken sinkt weiter. Alleine im dritten Quartal gab es 62 Betriebsstätten weniger. Seit Jahresbeginn wurden damit unter dem Strich 219 Apotheken aufgegeben.
Gab es Ende 2017 noch 19.748 Apotheken, waren es nach den aktuellen Zahlen der ABDA Ende September noch 19.529. Da viele Inhaber zum Jahresende aufgeben, könnten 2018 also erneut zwischen 250 und 300 Apotheken verschwinden. Zum 31. Dezember könnten weniger als 19.500 Betriebsstätten für die Versorgung der Verbraucher zur Verfügung stehen. 2017 war die Zahl unter das Niveau von 1990 abgesackt.
Betrachtet man die Zahl der selbstständigen Apotheker, ist die Entwicklung noch deutlicher: Die Zahl der Hauptapotheken sank laut ABDA in den ersten neun Monaten um 265 auf 14.971 und damit erstmals unter die Marke von 15.000. Die Zahl der Filialen stieg um 46 auf 4558. Insgesamt sank die Apothekenzahl im Vergleich zu Ende 2017 um 1,11 Prozent; in allen Kammerbezirken bis auf Bremen wurde ein Rückgang verzeichnet. Im ersten Halbjahr lag das Minus noch bei 0,8 Prozent. Bis Ende Juni eröffneten zwar 45 neue Apotheken, aber in 202 Geschäften wurde der Betrieb eingestellt. 2017 standen 120 Neueröffnungen 395 Schließungen gegenüber.
Die Zahl der Apotheken geht seit dem Höchststand mit 21.602 Betriebsstätten im Jahr 2008 zurück. 2017 sank die Zahl erstmals auf unter 20.000 Apotheken. Im Vergleich zu 2008, also vor zehn Jahren sind es 2073 Apotheken weniger. Das entspricht einem Rückgang um 10,6 Prozent.
Anfang Februar hatte die ABDA die bundesweiten Apothekenzahlen für 2017 bekannt gegeben: Demnach sank die Zahl der Apotheken in Deutschland Ende 2017 weiter. Genau 275 Apotheken oder 1,4 Prozent weniger es als ein Jahr zuvor waren registriert. Ende 2016 gab es noch 20.023 Apotheken. Damit hat sich der Rückgang 2017 weiter beschleunigt – nach minus 226 im Jahr 2016 und minus 192 im Jahr 2015.
„Nicht nur die Zahl der Apotheken, sondern auch die Zahl der Inhaber sinkt immer weiter“, kommentierte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt die Statistik aus dem vergangenem Jahr. „Und das schmerzt besonders. Wenn so viele Apotheker keine Perspektive mehr für eine Existenz als Selbstständige sehen, liegt das nicht nur am scharfen Wettbewerb, sondern leider auch an den ordnungspolitischen Rahmenbedingungen.“
Ein weiterer Trend ließ sich 2017 ablesen: Die meisten Apotheken schlossen proportional in den Stadtstaaten. Unterdurchschnittliche Verluste verzeichneten hingegen ostdeutsche Kammerbezirke wie Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen.