Ware kommt ungefragt

Erstbevorratung: Apotheker zeigt TAD an

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Berlin -

Wolf Fickenscher aus der Apotheke Neuenmarkt in Bayern ist verärgert: Ungefragt erhielt er eine Lieferung von sieben Packungen Dabigatran im Wert von rund 1500 Euro von TAD. Erst nach Einschalten der Polizei und Aufsichtsbehörde reagiert der Generikahersteller – und holt seine Ware wieder ab.

„Wir hatten nie eine Geschäftsbeziehung mit TAD“, erklärt Fickenscher. Der Generikahersteller aber behauptet, der Apotheker sei Mitglied im sogenannten „TAD-Club“. Fickenscher wollte es genau wissen und bat das Unternehmen schriftlich, ihm den Beitritt nachzuweisen. Da er keine Geschäftsbeziehung mit dem Generikahersteller anstrebte, forderte er auch die Löschung seiner Daten im System des Unternehmens. „Doch anstatt darauf zu reagieren, schickte man mir ungefragt verschreibungspflichtige Ware zu“, ärgert sich der Apotheker.

Arzneimittel statt Aufklärung

Dabei hatte man Fickenscher telefonisch noch zugesichert, ohne vorliegende Betriebserlaubnis seiner Apotheke könne ihm keine Ware zugeschickt werden. „Das war mir sehr recht“, betont der Apotheker. Zudem erklärte TAD ihm, dass er als Mitglied der Kooperation Alphega automatisch auch Mitglied im eigenen Club sei. „Dem hat mein Berater bei Alphega deutlich widersprochen“, berichtet Fickenscher.

Dennoch erhielt er Tage später ein großes Paket mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zugeschickt. Der Inhalt: Sieben Packungen des direkten oralen Antikoagulans Dabigatran im Wert von rund 1500 Euro. „Selbst wenn ich vor Jahren etwas unterschrieben hätte, dann sind das mit Sicherheit nicht die Konditionen, die ich angeblich unterschrieben habe“, ärgert sich der Inhaber.

Abholung nach Anzeige

Er versuchte über mehrere Einschreiben den Vorfall aufzuklären, jedoch rührte der Generikahersteller sich nicht. Fickenscher meldete den Vorfall bei dem für TAD zuständigen Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg und der Polizei. „Man kann mir als unbekannter Person doch nicht einfach Unmengen verschreibungspflichtige Ware schicken“, prangert der Inhaber an.

Mittlerweile ist die Angelegenheit geklärt, „Aber erst, nachdem ich Anzeige erstattet habe und das Aufsichtsamt eingeschritten ist.“ Darauf reagierte TAD zügig, holte die Rx-Ware selbstständig wieder ab.

Zum Fall erklärte der Hersteller: „Wir weisen darauf hin, dass wir bei der Herstellung und dem Vertrieb unserer Arzneimittel die gültigen Regelungen gemäß GMP und GDP befolgen.“

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