Erstattungspreise

HAV: Schnell Lagerwertverluste verhindern

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Berlin -

Der Hessische Apothekerverband (HAV) warnt erneut vor erheblichen Lagerwertverlusten: Betroffen sind drei Präparate, bei denen der Erstattungspreis schon morgen fällt. Den Apotheken, die die Produkte teuer eingekauft haben, könnten somit Verluste im vierstelligen Bereich drohen. Der Hersteller Eisai bietet zwar einen Ausgleich - betroffene Apotheken müssen ihren Lagerbestand aber heute noch melden.

Von der Veränderung des Warenwertes sind laut HAV die 6er- und die Einzelpackung des Chemotherapeutikums Halaven (Eribulin) von Eisai und das Mukoviszidose-Mittel Kalydeco (Ivacaftor) von Vertex Pharmaceuticals betroffen. Der Lagerwertverlust bei Halaven liegt bei 40 beziehungsweise 240 Euro. Teurer könnte es bei Kalydeco werden: Der Unterschied zwischen altem und neuen Preis beträgt fast 1750 Euro.

Vertex Pharmaceuticals teilte dem Verband zufolge mit, dass Apotheken das Präparat nur direkt beim Hersteller beziehen könnten. Da der neue Erstattungsbetrag bereits zum Jahreswechsel mit dem GKV-Spitzenverband vereinbart wurde, ist er seitdem Grundlage der Rechnungen. Apotheken, die in diesem Jahr Kalydeco bezogen haben, seien daher nicht von Lagerwertverlusten betroffen.

Eisai hat sich laut HAV bereiterklärt, die Differenz zwischen altem und neuem Preis auszugleichen. Dafür müssten Apotheken allerdings bis heute ihren aktuellen Warenstand an das Unternehmen melden. Betroffene Apotheken können ihren Lagerbestand mit der vollständigen Apothekenadresse an die Faxnummer 069/655 85 25 übermitteln.

Wenn ein neuer Erstattungsbetrag festgelegt wird, drohen den Apotheken Verluste – sie haben praktisch zu teuer eingekauft. Mit der Umstellung des Herstellerrabatts waren einige Erstattungspreise neu verhandelt worden, weil der 16-prozentige Herstellerabschlag teilweise zuvor eingepreist worden war. Der HAV hatte den Apotheken daher im Dezember empfohlen, die Vorräte zu prüfen und bei der Lagerhaltung mögliche Änderungen zu berücksichtigen.

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