Ersatzimpfstoffe nicht lieferbar Karoline Schumbach, 09.10.2012 15:31 Uhr
Seit Mitte September ist bekannt, dass Novartis den Rabattimpfstoff Begripal mit Kanüle in Hamburg und Schleswig-Holstein sowie in Bayern nicht rechtzeitig liefern kann. Nachdem im Freistaat zunächst abgewartet und auf die Imfpstoffe Afluria (CSL) und Intanza (Sanofi Pasteur MSD) gesetzt wurde, dürfen bayerische Apotheker und Ärzte seit gestern auch auf andere Hersteller zurückgreifen: So können künftig Fluad (Novartis), Grippeimpfstoff ratiopharm, Grippeimpfstoff Stada, Influvac und Xanaflu (beide Abbott) im Sprechstundenbedarf verwendet werden. Allerdings sind die Lager der Großhändler derzeit fast leer.
Denn auf die erhöhte Nachfrage sind die Großhändler nicht eingestellt. Bei der Anzag, Noweda und Sanacorp sind derzeit je nach Region nur die Grippeimpfstoffe von Ratiopharm und CSL lieferbar. Für viele Hersteller gebe es noch nicht einmal einen Liefertermin.
Zudem müssen die Apotheken ihre bisherigen Begripal-Bestellungen stornieren und alternative Impfstoffe mit den Ärzten besprechen und entsprechend neu bestellen.
Bei der Sanacorp können Apotheken bis Freitag per Fax zumindest ihre Begripal-Bestellung stornieren. Vorbestellte Mengen wurden bei der Genossenschaft bereits auf Afluria und Influvac umdisponiert und sollen noch in dieser Woche geliefert werden. Am Mittwoch soll der Abbott-Impfstoff bei der Sanacorp eintreffen, einen Tag später der CSL-Impfstoff.
Apotheken, die Begripal vorbestellt haben, könnten dann auf die gleichen Mengen der alternativen Impfstoffe zurückgreifen, heißt es bei der Sanacorp. Allerdings kann es bei Apotheken, die nicht vorbestellt haben, zu Lieferverzögerungen kommen: Denn wer beim Großhandel bestellt hat, wird vorrangig beliefert. Probleme könnte es also für Apotheken geben, die direkt beim Hersteller geordert hatten.