Erkältungswelle ausgeblieben, OTC-Verkäufe eingebrochen

Berlin -

Die Apotheken haben im vergangenen Jahr weniger OTC-Packungen verkauft als 2022. Das geht aus einer Analyse von Insight Health hervor. Grund ist auch eine ausgebliebene Erkältungswelle zum Jahresende.

Kundenfrequenz

Die Kundenfrequenz in den Apotheken gemessen an der Zahl der Bons lag 2023 laut Insight Health 3,8 Prozent niedriger als im Vorjahr. Zwar zog die Nachfrage im Herbst an; im Dezember fehlte aber eine starke Erkältungswelle, wie es sie 2022 gegeben hatte. Im Vergleich zu 2019 ist damit für das Gesamtjahr sogar ein Minus von 14,2 Prozent zu verzeichnen.

OTC-Geschäft

Wegen der fehlenden Nachfrage zum Jahresende rutschte der Markt der apothekenpflichtigen Arzneimittel ins Minus: Die Zahl der Packungen lag 3,5 Prozent unter Vorjahr, nach Wert ist noch ein Plus von 5,2 Prozent zu verzeichnen. Grund ist der um 14,7 Prozent gestiegene Durchschnittspreis je Packung (tatsächliche Verkaufspreise). Im Vergleich zu 2019 liegen der Absatz 3,5 Prozent niedriger und der Umsatz 7,7 Prozent höher – die Preise sind in diesem Zeitraum um 19,3 Prozent gestiegen.

Rx-Geschäft

Vergleichsweise stabil ist das Rx-Geschäft, das im Vorjahresvergleich um 1,5 Prozent nach Packungen und um 4,2 Prozent nach Umsatz zulegte. Im Vergleich zu 2019 wuchs der Absatz um 5 Prozent, während der Umsatz um 23,5 Prozent zulegte. Grund ist ein Sondereffekt: Seit September 2020 werden die hochpreisigen Hämophilie-Präparate wieder über die Apotheken vertrieben.

Erkältungsmittel

In KW 40 und KW 41 waren die Abverkäufe im Bereich der Erkältungsmittel (OTC und Rx) schwach, danach zogen sie für vier Wochen an und lagen im OTC-Bereich sogar über Vorjahr – in KW 43 sogar um knapp 19 Prozent. Doch ab KW 45 blieb die Nachfrage aus, nur in KW 52 gab es wegen der unterschiedlichen Feiertage eine leichte Annäherung. Insgesamt lagen die Absätze von KW 40 bis KW 52 im OTC-Bereich aber 15 Prozent unter Vorjahr, im Rx-Bereich sogar knapp 31 Prozent niedriger.