Neben vielen Unsicherheiten gibt es mit Blick auf das neue Jahr auch einige positive Entwicklungen: So sinkt der Kassenabschlag ab 1. Februar wieder auf den regulären Betrag, was den Apotheken in Summe eine Entlastung von mehr als 150 Millionen Euro bringt. Das zeigen aktuelle Zahlen von Insight Health.
Seit 1. Februar 2023 zahlen die Apotheken einen Abschlag von 2 Euro brutto an die Kassen, das sind 23 Cent mehr als regulär. Auf diese Weise kommen rund 150 Millionen Euro als Sonderbelastung zustande, wie aktuelle Zahlen von Insight Health zeigen: Alleine in den zwölf Monaten bis November wurden rund 675,3 Millionen Packungen zu Lasten der Kassen abgegeben, sodass insgesamt ein Abschlag von 1,35 Milliarden Euro gezahlt wurde. Beim regulären Zwangsrabatt hätten knapp 1,2 Milliarden Euro abgeführt werden müssen, sodass sich eine Mehrbelastung von 155,3 Millionen Euro für diesen Zeitraum ergibt.
Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden 1,3 Milliarden Euro gezahlt, das waren 126,4 Millionen Euro mehr als regulär. Hier sind im rollierenden Zwölfmonatszeitraum allerdings auch Dezember 2022 und Januar 2023 enthalten, zwei Monate, in denen noch der reguläre Abschlag galt.
Würde der Abschlag übrigens nicht zurückgeführt und ginge man von einem weiteren 2-prozentigen Wachstum der Packungszahlen aus, müssten die Apotheken in diesem Jahr sogar 158,4 Millionen Euro als Sonderopfer bringen.
Ende 2022 hatte die Ampel-Koalition das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKVFinStG) beschlossen. Hintergrund war ein erwartetes Finanzloch der Krankenkassen von geschätzt 17 Milliarden Euro.
Das Spargesetz beinhaltete nicht nur die Erhöhung des Apothekenabschlags von 1,77 auf 2 Euro brutto, sondern auch andere Maßnahmen. Während der ebenfalls angehobene Zwangsrabatt der Hersteller schon Ende desselben Jahres wieder auslief, wurde das Sonderopfer der Apotheken bis 31. Januar 2025 festgeschrieben. Eine Evaluation wie bei der Industrie war nicht vorgesehen.
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