Notdienstpauschale

Ein negativer Arbeitstageffekt

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Berlin -

Die Apotheken erhalten für jeden im zweiten Quartal geleisteten Notdienst eine pauschale Vergütung von 273,96 Euro. Das hat der Geschäftsführende Vorstand des DAV in seiner gestrigen Sitzung beschlossen. Die konkrete Höhe wird für jedes Quartal neu festgelegt, der aktuelle Wert liegt im Durchschnitt – nach einem Rekord im ersten Quartal.

Die Apotheken erhalten für jede abgegebene Rx-Packung einen Zuschuss von 16 Cent, der direkt in den Fonds fließt. Die Gesamtsumme wird durch die Anzahl der insgesamt geleisteten Notdienste geteilt. Diesen Betrag erhalten die Apotheken für jeden geleisteten Notdienst.

Für das erste Quartal 2017 hatten die Apotheken pro geleisteten Voll-Notdienst sogar den Betrag von 286,51 Euro überwiesen bekommen. Die Absenkung resultiert laut dem Nacht- und Notdienstfonds (NNF) daraus, dass zum einen die abgegebenen Packungsmengen „unerwartet stark gesunken“ sind (-3,53 Prozent). Hinzu kommt der sogenannte Arbeitstageffekt – es gab einen Notdiensttag mehr im Vergleich zum Vorquartal.

In Summe wurden laut NNF im zweiten Quartal 102.169 geleistete Notdiensten berücksichtigt, die von insgesamt 19.771 Apotheken in der Zeit von April bis Juni 2017 erbracht wurden. Die Auszahlungsbescheide sollen zum Wochenende den Apotheken zugestellt werden.

Im Gesamtjahr 2016 hat der NNF etwa 116 Millionen Euro eingesammelt. An die Apotheken ausgeschüttet wurden 114,2 Millionen Euro. Im Jahr zuvor hatte der Fonds knapp 115 Millionen Euro eingesammelt und 113 Millionen Euro verteilt. Der Zuwachs beruhte auf der um 10 Millionen auf 727 Millionen gestiegenen Zahl von Rx-Packungen.

Im vergangenen Jahr leisteten die Apotheken insgesamt 415.598 Notdienste – 1413 weniger als im Vorjahr. In die Rechnung einbezogen wurden sogenannte Voll-Notdienste, die die Zeit von 20 Uhr am Abend bis sechs Uhr am nächsten Morgen abdecken. Ausgeschüttet wird nicht der ganze Betrag. Insgesamt werden abzüglich Verwaltungsaufwand etwa 114 Millionen Euro an die notdienstleistenden Apotheken ausgezahlt.

Der NNF beschäftigt 13 Mitarbeiter. Das vergangene Jahr schloss der Fonds mit einem Überschuss von 481.000 Euro ab, der Grund sind Veränderungen der Risikorücklagen. Die Mehreinnahmen in Höhe von etwa 101.000 Euro stammen aus zusätzlichen Zinseinnahmen, erhobener Gebühren für die Schätzung, Widerspruchsbearbeitung, Mahnungen sowie Insolvenz und Vollstreckung. Zudem hat der NNF 380.000 Euro eingespart. Unter anderem wurde für die Bereiche Personal und IT weniger Geld ausgegeben.

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